Spaltung in der Bevölkerung
Protest im Ybbstal wegen Impfpflicht ab Februar
Nach Lockdowns sollen radikalere Maßnahmen ergriffen werden – Stichwort Impfpflicht. So denkt das Ybbstal.
YBBSTAL. Der Bezirk ist gespalten, die Politik steht vielerorts hinter dem Thema Impfpflicht. Auch der Ybbsitzer ÖVP-Bürgermeister spricht sich eher für einen verpflichtenden Stich aus: "Corona geht nur weg, wenn die Impfquote nach oben geht. Ich verlasse mich auf die Wissenschaft und auf Experten, verstehe aber auch die Aufregung in der Bevölkerung. Die Impfpflicht ist ein schwieriges Thema, auch wie das rechtlich durchzusetzen sein wird. Die Impfung ist aber unsere einzige Chance."
Auch der Opponitzer ÖVP-Bürgermeister Johann Lueger spricht sich klar für einen Impfzwang aus: "Es ist offensichtlich, dass es nicht anders geht. Wir haben es alle selbst in der Hand gehabt. Nun ist Hausverstand wichtig. Hier sind wir alle gefordert, da wir alle in einem Boot sitzen. Wir wollen nicht, dass wir jeden Winter wieder in dieser Situation sind. Wir wollen wieder ein normales Gemeindeleben haben."
Demo in Amstetten
Die Bilder der Demo in Wien gingen um die Welt. Verschiedene Quellen sprechen von 50.000 bis 100.000 Menschen, die auf den Straßen Wiens gegen eine Impfpflicht demonstrierten. Auch im Bezirk Amstetten protestierten Hunderte Menschen. Am Hauptplatz in Amstetten wurde eine "Demokratie-Mahnwache" abgehalten. "Wir glauben an Corona, wir sind keine Leugner, wollen uns aber gegen eine Impfpflicht aussprechen. Weil wir der Meinung sind, dass jeder über seinen Körper selbst bestimmen soll", so Sabine Schütz bei der "Demokratie-Mahnwache" am Amstettner Hauptplatz.
Demokratie "begraben"
"Wir sind heut' hier, weil wir das Gefühl haben, dass die Demokratie mit der Impfpflicht zu Grabe getragen wurde. Ich will mir nichts impfen lassen, was nicht ordentlich untersucht worden ist und wo es keine Langzeiterfahrungen gibt. Das kann es nicht sein. Deswegen protestieren wir heute hier auf dem Hauptplatz", sagt Demo-Teilnehmer Andreas Roitner.
"Kinder sind Leidtragende"
Wolfgang Klamert ist vor allem für seine Kinder hier: "3G war für mich absolut in Ordnung. Aber mit dem 2G-Lockdown sind vor allem die Kinder die Leidtragenden. Ich kann mit meiner neunjährigen Tochter nicht mal mehr in den Tierpark gehen", zeigt sich der Familienvater emotional.
Gräben sind tief
Kematnerin Edith Wolf zeigt sich enttäuscht: "Ich habe zum Thema Corona schon mehrfach an das Gesundheitsministerium geschrieben. Da bekommt man keine Antwort." Die Gräben sind besonders beim Thema Impfpflicht tief in der Bevölkerung, die Fronten verhärtet. Für viele ist die Muss-Impfung noch unvorstellbar.
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