Religion
"Die Kirche als der Seelsorger"

- Die Kirche in Opponitz: Hier ist Johann Wurzer seit dem Jahr 2020 Pfarrer.
- Foto: Gde opponitz
- hochgeladen von Philipp Pöchmann
Der Opponitzer Pfarrer Johann Wurzer im Gespräch mit den Bezirksblättern über den Stand der Kirche heute.
YBBSTAL. Im Jahr 2022 haben sich mehr als 90.000 Österreicher dazu entschieden, aus der katholischen Kirche auszutreten. Die Zahl der Katholiken schrumpfte in Österreich gegenüber dem Vorjahr von 4,83 Millionen auf 4,73 Mio. (1,96 Prozent). Niederösterreich vermeldete 458.637 Gläubige im vergangenen Jahr. 8.664 Katholiken sind in Niederösterreich im vergangenen Jahr aus der Kirche ausgetreten, im Jahr 2021 waren es 6.492. Weiters sind 333 Wieder- und Neueintritte zu verzeichnen, um 5 mehr als im Vorjahr, sowie 28 Widerrufe. Erschreckende Zahlen für die Kirche in Österreich. Doch woran mangelt es? "Vielerorts verliert man den Kontakt zu den jungen Leuten. Viele Junge sind heutzutage oft anders gefordert, etwa in Vereinen", erzählt der Opponitzer Pfarrer Johann Wurzer.
Zölibat als Problem
Besonders in letzter Zeit steht wieder die Abschaffung des Zölibats im Raum, nach dem Priester in der katholischen Kirche nicht heiraten dürfen. "Ich denke, dass das auch kein Rezept ist. Man sieht es auch bei der evangelischen Kirche, in der die Priester heiraten dürfen. Die Anzahl der Gläubigen in der evangelischen Kirche hat sich in den letzten 40 Jahren halbiert. Ich sehe eher das fehlende Frauenpriestertum als ein Problem.
Doch die Feste in der Kirche werden oftmals größer: "Die Feiern werden größer, bei Taufen kommen etwa mehr Leute. Auch bei den Maiandachten sind immer mehr Leute vor Ort. Dass der Kirche die Schäfchen weglaufen, kann man so nicht sagen. Es ändert sich die Art der Teilhabe. Auch im Bereich der Seelsorge auf individueller Ebene ist die Kirche sehr wichtig."
Was die Kirche bietet
Wo liegt für Jugendliche die Motivation in die Kirche zu gehen und sich mit Gott zu beschäftigen? "Wer sich mit Jesus beschäftigt, gewinnt immer. Im Gebet in Kontakt mit Gott zu treten bietet Orientierung. Doch letztendlich können wir auch nicht mehr als ein Vorbild sein", so Wurzer.
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