Waidhofen verordnet sich selbst strengen Fahrplan bis 2021
Ausbau des Lagerhaus-Geländes, Heimatsleitn, Hochwasserschutz: Verzögerungen sollen Geschichte sein. Projektplan ist 19 Millionen Euro schwer
WAIDHOFEN. In der Vergangenheit kam es in Waidhofen immer wieder zu Verzögerungen bei Großprojekten. Über zehn Jahre dauerte es, bis das Einkaufszentrum endlich seine Pforten öffnete, über das Freizeitzentrum wurde lange gestritten und beim Hochwasserschutz vergingen ebenfalls zehn Jahre, bis Ergebnisse sichtbar waren. Wer die Schuld an den Verzögerungen hatte, ist im Nachhinein schwer zu beurteilen: Änderungen in der Bauordnung, unvorhergesehene Kostenexplosionen, Anrainereinsprüche oder fehlerhafte Planungen traten oft in Kombination auf.
Das soll der Vergangenheit angehören - zumindest was im Einflussbereich der Stadtpolitik Waidhofens liegt. Denn die Stadtväter haben sich darauf geeinigt in Zukunft strikt an Prioritäten festzuhalten. "Die Verwaltung und die Politik werden sich an diesen Pfad halten", erklärt Finanzstadtrat Gottfried Waldhäusl am Dienstag während einer Gemeinderatssitzung.
Höchste Priorität: Neues Betriebsgebiet
Höchste Priorität genießt demnach der Ausbau des Lagerhaus-Geländes. Wie die Bezirksblätter berichteten will das Lagerhaus gemeinsam mit EKZ-Betreiber Reinhold Frasl ein Baumarktzentrum bauen. Die Gemeinde wird dazu hauptsächlich die Infrastruktur - etwa neue Wege und den Umbau des Kreisverkehrs - beisteuern.
Unendliche Geschichte Heimatsleitn
Nummer zwei auf der Liste ist ein Projekt, das ebenfalls lange vor sich hin siecht. Das Siedlungsgebiet Mühlen und Höfe - jetzt Heimatsleitn genannt - soll endlich Realität werden. Erste Planungen gehen bereits auf das Jahr 2001 zurück. Dort will die Gemeinde günstige Bauplätze anbieten. "Wenn wir noch länger zusehen, wie unsere Gemeindebürger nach Waidhofen-Land abwandern, wäre das bisher investierte Steuergeld verschwendet", so Waldhäusl. Ähnlich sieht das auch Bürgermeister Robert Altschach: "Da können wir nicht noch einmal 15 Jahre verstreichen lassen". Widerstand kam in diesem Punkt von der IG Waidhofen, die sich eine höhere Priorität für den Kanal in Matzles, Götzles und Ulrichschlag gewünscht hätte. Die Abwasserentsorgung ist derzeit auf Platz 4 gereiht.
Die dritthöchste Priorität genießt der Hochwasserschutz in Altwaidhofen, gefolgt vom bereits erwähnten Kanalbau in Matzles, Götzles und Ulrichschlag. Auf den Plätzen fünf und sechs folgt der Umbau des Wirtschaftshofes bzw. der Neubau einer Leichenhalle. Siebter ist die Sanierung des Kanals und der Wasserleitungen in der Niederleuthnerstraße. Punkt acht umfass die Durchführung von Pumpversuchen für Trinkwasser.
Knapp 19 Millionen Euro
Zwar könne man unvorhergesehene Ausgaben nie ganz ausschließen, so Waldhäusl, aber grundsätzlich soll bis zum Jahr 2021 nicht vom bestehenden Plan abgewichen werden. Die Vorhaben sollen bis 2021 umgesetzt werden und sind rund 18.865.800 Euro schwer.
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