Waidhofner helfen in der Eishölle von Slowenien
Infrastruktur zusammengebrochen: Helfer aus der Region stellen Stromversorgung wieder her
BEZIRK. Großflächige Stromausfälle, unpassierbare Straßen und zerstörte Infrastruktur. Kurz: Das öffentliche Leben in Slowenien ist durch Schnee und Eis völlig zusammengebrochen. Zehntausende Menschen in Süd-West Slowenien, in der Region Notranjska sind davon betroffen. Die Regierung bat die Nachbarländer um Hilfe.
Anfang der Woche waren rund 200.000 Haushalte in der Region ohne Strom und die slowenische Regierung bat die heimischen Einsatzkräfte um Hilfe. Für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Bezirk war sofort klar: "Wir helfen". Also machten sich Mitglieder der Feuerwehren Dobersberg, Kautzen und Engelbrechts auf den langen Weg zu unserem südlichen Nachbarn - die Bezirksblätter berichteten. Die Helfer aus dem Bezirk standen vor allem in der Region Notranjska im Einsatz. Wie das Bezirksfeuerwehrkommando berichtet, waren vor allem abgelegene Bauernhöfe vom Blackout betroffen - und das Füttern und Melken der Tiere stellte die Menschen vor Ort vor erhebliche Probleme. Die Mitglieder der Feuerwehr stellten mithilfe von Stromaggregaten die Versorgung wieder her. Darüber hinaus fällten die Feuerwehrmitglieder Bäume, die in Stromleitungen zu stürzen drohten.
Die Helfer aus Niederösterreich stellten unter anderem die Stromversorgung für das Krankenhaus in Postojna und für eine Pumpenanlage, die für die Wasserversorgung von 15.000 Haushalten sorgt, wieder her. In Dravograd konnte die Strom- und Wasserversorgung für eine Schule und ein Internat für 140 Kinder sichergestellt werden.
"Die Menschen vor Ort wirkten sehr gefasst", berichtet Franz Eggenhofer von der Feuerwehr Dobersberg kurz nach seiner Rückkehr aus dem Krisenort. Was den Feuerwehrmann auch beeindruckte war die Dankbarkeit der Menschen, die die Helfer mit offenen Armen empfangen hatten. Vielerorts hatten sich, so Eggenhofer, die Betroffenen selbst mit kleinen Aggregaten, Öfen und Gaskochern über die schlimmste Zeit hinweggeholfen. "Die Menschen wissen sich zu helfen", weiß der Dobersberger Feuerwehrkommandant.
Das größte Problem stellte für die heimischen Feuerwehren vor allem der Eisregen dar: Eine zwei Zentimeter starke Eisschicht am eigenen Einsatzfahrzeug war da keine Seltenheit. Die Helfer aus dem Bezirk waren gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland und Tschechien in einem Camp des slowakischen Zivilschutzes untergebracht. Eggenhofer jedenfalls stellt der Hilfsaktion ein gutes Zeugnis aus: "Der Zivilschutz und die Bevölkerung haben sich gut organisiert und die Hilfe lief gut an."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.