Militärmusik NÖ zu Gast
Spitzenmusik in der Waidhofner Stadtpfarrkirche

Gregor Friedrich, Manuel Nagl und Sebastian Bauer sind drei Musiker aus dem Bezirk Waidhofen und ebenso Musiker der Militärmusik NÖ. So waren die drei natürlich auch beim Benefizkonzert am Samstag, 22. November mittendrin statt nur dabei.

WAIDHOFEN/THAYA. Die Militärmusik Niederösterreich unter der Leitung von Oberst Adolf Obendrauf begrüßte eine bis zum letzten Platz gefüllte Stadtpfarrkirche mit der "Festmusik der Stadt Wien" von Richard Strass. Anschließend bedankte sich Bürgermeister Josef Ramharter bei der Militärmusik für das Benefizkonzert, deren freie Spenden der Renovierung der Dreifaltigkeitssäule zugutekamen und übergab das Wort an die Moderatorin Sonja Fragner.

"Wolfgang Amadeus Mozart hatte ein Lieblingsinstrument, die Klarinette", so leitet die Moderatorin zum nächsten Stück über. Der "2. Satz (Adagio) vom Klarinettenkonzert in A-Dur" wurde auf der Klarinette von Julian Weissensteiner wiedergegeben. Dabei spiegelte der Solist in musikalischer Perfektion genau das wider, was die Moderatorin so treffend formulierte: "Das Klarinettenkonzert ist ein Blick in Mozart´s Herz: So kraftvoll und doch so sanft."

Anton Bruckner wäre heuer 200 Jahre alt geworden. So durfte im Brucknerjahr eines seiner Werke bei einem solchen Konzert nicht fehlen. Daher präsentierte das Orchester "Ecce Sacerdos".

Der Komponist Nigel Hess war begeistert von der Ostküste der USA. Dies inspirierte ihn, unter anderen zur Schöpfung des Werkes "Catskills", bei dem die Gebirgszüge des Bundesstaates New York musikalisch hochleben dürfen. Ein so ausgezeichnetes Werk verdient demnach auch einen ausgezeichneten Solisten. Gregor Friedrich, selbst Dirigent der Stadtkapelle Groß-Siegharts und des Musikvereins Dobersberg schaffte es, mit seinem Solo auf dem Flügelhorn eine Brücke von der Idee des Komponisten über die Ohren, direkt in die Herzen der Zuhörer zu bauen.

Da über 30 Musiker aus Groß Siegharts und Dobersberg unter den Zuhörern verweilten, war der Applaus und Jubel dementsprechend groß, als Oberst Adolf Obendrauf im Anschluss an das musikalische Werk, dem Lokalmatador persönlich gratulierte.

Foto: Christopher Führer

Die "Christmas Suite" von Robin Hofmann teilte sich in drei Sätzen, wobei in jedem der Sätze mindestens ein bekanntes Weihnachtslied enthalten war. "Das ist das Schöne an Konzerten in der Vorweihnachtskonzert", so Oberst Mag. Adolf Obendrauf.

Der Choral von Johann Sebastian Bach "Komm süßer Tod" ist in dem Ambiente der Stadtpfarrkirche schon an sich eine Wucht. Die Militärmusik setzte noch eines drauf in dem Sie das Saxofon-, Posaunen-, Flöten und Klarinettenregister an verschiedenen Orten in der Kirche platzierte und so fünf Chöre (inklusive restlichen Orchester) bildete. Dabei wurde für die Zuhörer ein einzigartiger musikalischer Effekt erzielt, deren sich weltweit nur wenige Menschen als glücklich schätzen dürfen.

Anschließend wandte sich Brigadier Georg Härtinger an das Publikum und unterstrich die wichtige Rolle der Militärmusik in Niederösterreich auch durchaus mit etwas Humor: "Hier vor Ihnen sitzt die beste Militärmusik, die wir in unserem Bundesland haben".

Mit "Give us this day" von David Maslanka ging es allmählich in die Zielgerade. Der Titel ist entnommen aus der englischen Version des "Vater Unser". Die Militärmusik Niederösterreich zeigte dabei, was Dynamik, als die musikalische Abstufung der Lautstärke, wirklich bedeutet. Von einem "piano", so leise und sanft wie ein Psalm vorgetragen, dass die volle Aufmerksamkeit von Nöten war, um ihn wahrzunehmen bis hin zu einem "forte" so gewaltig wie der Donner Gottes, bei dem sich die Besucher glücklich schätzten, dass die Stadtpfarrkirche stabil genug gebaut wurde und nicht eine Neuauflage der Posaunen von Jericho in Waidhofen stattfand.

Die Militärmusik kann nicht nur spielen, sondern auch singen. Das zeigte Wachtmeister Lukas Polansky in eindrucksvoller Weise beim "Hallelujah" von Leonard Cohen.

Wie beinahe zu erwarten war, kam es am Ende des Konzertes zu Standing-Ovations und auch der Applaus wollte nicht abebben. So gab es noch die beiden Zugaben "If every day was like christmas" und "I am from Austria".

Die Stimmen im Publikum im Nachgang zu diesem Konzert waren sich alle einig: Prädikat: hervorragend.

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