Eindrucksvolle Bilanz: Feuerwehr rückte fast 800 Mal aus
Brände: Höchster Anstieg seit vier Jahren. Feuerwehr-Einsätze steigen sprunghaft an
WAIDHOFEN. Exakt 771 Mal heulten im Bezirk Waidhofen die Sirenen und die Feuerwehren des Bezirks mussten ausrücken. Fehlalarme sind da übrigens schon abgezogen.
"Das Jahr 2013 bewies einmal mehr die Wichtigkeit des flächendeckenden, freiwilligen Feuerwehrwesen", teilte das Bezirkfeuerwehrkommando vergangene Woche mit. Neben den Brand- und technischen Einsätzen im eigenen Bezirk war 2013 auch ein Katastrophenhilfsdiensteinsatz beim Junihochwasser in Dürnstein notwendig.
Deutlicher Anstieg bei Bränden
Bei den Brandeinsätzen gab es gegenüber 2012 einen Anstieg von 19%. Das ist der höchste Wert der letzten vier Jahre. Die Anzahl an Bränden, die einen landwirtschaftlichen Betrieb betrafen verdoppelte sich von vier auf acht. Darunter fallen auch zwei Großbrände. Im Juli 2013 standen 15 Feuerwehren bei einem Stallbrand in Schlagles im Einsatz und im August waren 21 Feuerwehren in Liebnitz im Einsatz.
Ein weiterer Großbrand ereignete sich am im März in Waldkirchen. Ein Wohnhaus und eine Scheune wurden damals ein Raub der Flammen. Die große Hitzewelle im Sommer ließ auch die Flur- und Wiesenbrände von fünf auf 12 ansteigen. Die Feuerwehren mussten 2013 unter anderem zu 10 Bränden von Wohngebäuden, zwei Waldbränden und sieben Fahrzeugbränden ausrücken.
Die technischen Einsätze überwiegen nach wie vor. 142 Einsätze nach Verkehrsunfällen, 23 Menschenrettungen und sieben Tierrettungen – wie die Rettung eines Pferdes, das im Mai bei Oberndorf in einer Holzbrücke einbrach – waren 2013 notwendig. Einer der spektakulärsten Einsätze war die Bergung eines LKW einer Müllentsorgungsfirma im März in Diemschlag. Das 16 Tonnen schwere Fahrzeug stürzte bei der Trausmühle Rückwärts in den Seebsbach. Für die Bergung wurde das Kranfahrzeug der Feuerwehr Krems angefordert. Nach sieben Stunden, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, konnte die Bergung abgeschlossen werden.
Leider gab es am im Februar 2013 ein Todesopfer nach einem Verkehrsunfall zu beklagen. Auf der Landesstraße 60 bei Matzles stießen ein PKW und ein Autobus zusammen. Für die PKW-Lenkerin, einem Feuerwehrmitglied, kam jede Hilfe zu spät, sie verstarb noch an der Unfallstelle.
Auch die Schadstoffausrüstung der Feuerwehren blieb 2013 nicht unbenutzt. Ein Quecksilberaustritt in einem Groß-Sieghartser Autohaus beschäftige im Juli drei Feuerwehren sowie die Schadstoffgruppe des Abschnittsfeuerwehrkommandos Raabs.
Zwar blieb der Bezirk Waidhofen vom Jahrhunderthochwasser verschont. Es wurden jedoch insgesamt vier Katastrophenhilfsdienst-Züge nach Dürnstein entsandt. Nicht verschont wurde der Bezirk von zahlreichen Unwettern in den Sommermonaten. Ungewöhnlich früh begann 2013 die Unwettersaison. Die enormen Niederschläge in der Nacht auf den 3. Mai 2013 waren zu viel für das Erdreich. Groß Gerharts und Kleingöpfritz wurden teilweise überflutet und in der Bezirkshauptmannschaft Waidhofen kam es zu einem Wassereintritt. Nur 20 Stunden später hieß es in Gastern und Triglas „Land unter“. Nach erneuten Niederschlägen traten mehrere Bäche über die Ufer. Das schwerste Unwetter zog im August über den Bezirk hinweg. Zwei Gewitterzellen trafen am Abend über dem Großraum Waidhofen zusammen und führten sowohl in der Stadt als auch im Bezirk zu schweren Hagelschäden. Verkehrswege und Infrastruktureinrichtungen wurden lahmgelegt. Fassaden von Wohnhäusern durch die Hagelkörner zerstört, Dächer abgedeckt, Schuppen zum Einsturz gebracht und unzählige Bäume wurden umgerissen. Am stärksten betroffen waren die Orte Groß Gerharts, Klein Eberharts und die Stadt Waidhofen.
2013 gab es 49 Unwetter-, 67 Sturm- und 28 Hochwassereinsätze. Obwohl die Anzahl von technischen Einsätzen insgesamt leicht zurückging, stiegen die Einsatzstunden an. Bei 715 technischen Einsätze waren 3.385 Mitglieder mit 6.726 Einsatzstunden unterwegs.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.