Corona
Architekt: "So erlebte ich Covid19"

Architekt Kurt Loichtl hatte Corona. | Foto: privat
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Kurt Loichtl (50) ist Architekt sowie staatlich befugter und beeideter Ziviltechniker in Waidhofen/ Thaya und Wien. Gerade als der Lock-Down begann, erwischte es ihn voll. Nun berichtet er über seinen Corona-Leidensweg.

WAIDHOFEN/ WIEN. Kurt Loichtl (50) ist Architekt sowie staatlich befugter und beeideter Ziviltechniker in Waidhofen/ Thaya und Wien.
„Es begann beim Schiurlaub in Saalbach mit 38 Grad Fieber“, erinnert sich Kurt Loichtl und hat auch eine Vermutung, wo er sich angesteckt haben könnte. Nämlich in der Wiener Straßenbahn, als eine Touristin lautstark in seine Richtung telefoniert hat. „Darum halte ich die Maskenpflicht aus heutiger Sicht für gut. Denn wäre sie damals schon gewesen, hätte ich mich vielleicht gar nicht angesteckt“, sagt der Architekt.
Wenige Tage später, als Kurt Loichtl längst mit Freunden beim Schiurlaub in Saalbach war, bekam er Kopfweh, 38 Grad Fieber und Reizhusten. Natürlich hatte er die Hotline 1450 angerufen, wo er mit Standardfragen konfrontiert war, jedoch nicht getestet wurde. Der Arzt Vorort diagnostizierte einen vitalen Infekt. Auf die Frage, ob es sich um Corona handeln könnte, musste der Arzt passen, schließlich hätte er keine Möglichkeit, zu testen.

Jeder reagiert anders

Bei der Heimfahrt steckten sich auch die Freunde mit Covid19 an. „Aber es wirkte sich bei jedem anders aus“, berichtet Loichtl. Während ein Freund nur zwei Tage lang leichtes Kopfweh verspürte, laborierten andere an hohem Fieber und Erschöpfung. Die Arbeitskollegin landete sogar für zwei Wochen im Krankenhaus um musste mit künstlicher Sauerstoffzufuhr versorgt werden, weil sie an massiver Atemnot litt. Im Liegen ging es der jungen Frau besser, aber immer, wenn sie sich aufrichten wollte, bekam sie keine Luft.

Endlich positiv getestet

Totale Erschöpfung spürte auch Kurt Loichtl. Und nach einenthalb Wochen, als bei seiner Mitarbeiterin Covid19 diagnostiziert wurde, wurde auch er positiv getestet. „Nach zwei Wochen habe ich endlich ein Medikament bekommen. Zu einem Arzt habe ich ja nicht gehen dürfen, aber es ist jemand zum Testen zu mir nach Hause gekommen. Es wurde allerdings kein Röntgen gemacht“, berichtet Kurt Loichtl, der sich zeitweise mit der Krankheit alleine gelassen fühlte.

Massive Kurzatmigkeit

Er lag in selbst auferlegter Quarantäne, um seine Familie nicht zu belasten und verspürte drei Wochen nach Ausbruch von Covid19 bei der kleinsten Belastung massive Kurzatmigkeit und Erschöpfung. „Ich habe extrem zu keuchen begonnen, als ich ein Stockwerk über die Treppe gegangen bin, wie nach einem 100 Meter-Lauf“. Der Puls war viel zu hoch, was ein normales Symptom sein dürfte. Hinzu kamen extreme Schmerzen im Rücken wegen des starken Hustens und der Lungenentzündung, die als Begleiterscheinung hinzu kam. Nach drei Wochen landete der Architekt nun endlich im Krankenhaus, wo eine Lungenembolie erkannt wurde.

Blutverdünnung ist sinnvoll

Der Architekt rät also: „Wenn man länger liegt, zum Beispiel zwei Wochen, dann ist die Blutverdünnung entscheidend. Denn Covid19 kann Trombosen und somit Lungenembolie auslösen.“
Bei Kurt Loichtl hat sich der Schaden, der durch Covid19 entstanden war, wieder zurückgebildet. Nun nimmt er an einer Studie im AKH teil, die Corona-Genesene begleitet und testet. „Ich kann jedem Betroffenen empfehlen, an so einer Studie teilzunehmen, denn man hilft damit der Forschung und wird sehr gut nachbetreut.“

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