Lawinenabgang Lindauer Hütte
Medizinstudent rettet Lawinenopfer Leben
Für fünf Schneeschuhwintersportler und drei Tourengeher kam die Einsicht der hohen Lawinengefahr auf den drei Türmen zu spät
Am Samstag Vormittag, 22. April 2023 stieg eine achtköpfige Studentengruppe aus Deutschland von der Lindauer Hütte kommend in Richtung Drei Türme auf.
Fünf der Wintersportler waren mit Schneeschuhen und drei mit Tourenschiern unterwegs.
Zur Umkehr entschlossen
Nach Mittag entschloss sich die Gruppe auf einer Seehöhe von etwa 2000 Metern, aufgrund der Steilheit und der tageszeitlichen Erwärmung und der damit einhergehendem Anstieg der Lawinengefahr, zur Umkehr. Die Schneeschuhwanderer befanden sich erst wenige Meter im Abstieg, als sich etwa 200 Meter oberhalb von ihnen ein circa 100 Meter breites Schneebrett löste. Eine 20-jährige Schneeschuhwanderin wurde ugefähr 40 Meter weit mitgerissen und komplett verschüttet.
Medizinstudent reanimierte
Sie konnte kurze Zeit später von zwei ihrer Kameraden ausgegraben werden, war jedoch nicht mehr ansprechbar. Sie wurde von einem der Ersthelfer, ein Medizinstudent, reanimiert und nach Eintreffen des Notarzthubschraubers C8 mittels Taubergung gerettet und ins Krankenhaus überstellt.
Drei weitere Schneeschuhwanderer wurden beim Lawinenabgang teilverschüttet und konnten von ihren Kameraden unverletzt ausgegraben werden, beziehungsweise konnten sich selbst aus den Schneemassen befreien. Zum Zeitpunkt des Unfallereignisses herrschte Lawinenwarnstufe 3, mit dem Hinweis auf raschen Festigkeitsverlust der Schneedecke aufgrund der warmen Temperaturen. Die fünf Schneeschuhwanderer führten keine Lawinenverschüttetensuchgeräte mit sich, die Schitourengeher waren mit LVS-Geräten, Schaufeln und Sonden ausgerüstet.
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