Obst- und Weinbauern mit Sorgen
Morgenfrost sorgt für Schäden

Die jungen Weintriebe sind sehr kälftempfindlich, zuletzt hatte es leider Morgenfrost. | Foto: Almer
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Nach den 30 Grad vor acht Tagen kletterte das Thermometer in den letzten Nächten unter 0, der Morgenfrost sorgt vor allem bei unseren Obst- und Weinbäuerinnen und -bauern für Sorgenfalten. Frost-Öfen sind viel zu aufwändig, Frostberegung ein eher probates Mittel. Das Problem: Kleine Früchte sind viel kälteanfälliger als Büten und Knospen.

VOITSBERG. Vieles ist noch in Blüte, teilweise tragen die Obstbäume und Weinstöcke schon kleine Früchte. Laut dem Voitsberger Obstbauer Rudolf Gantschnigg ist die Natur heuer um drei Wochen früher dran als üblich. "Die Apfelblüte ist komplett abgeschlossen", so der auch heuer steiermarkweit mehrfach prämierte Obstsaftveredler.

Feuchttemperatur macht Sorgen

Der Morgenfrost - im Bezirk hatte es zuletzt in den Morgenstunden leichte Minusgrade - sorgt bei den Obst- und Weinbauern bzw. -bäuerinnen für Sorgenfalten. Denn die kleinen Früchte sind noch kälteempfindlicher als Knospen und Blüten. "Knospen halten eine Temperatur bis zu minus vier Grad aus, ohne Schaden zu nehmen, die Blüten minus zwei. Aber für die kleinen Früchte sind Temperaturen um 0 oder minus eins schon ein großes Problem", so Gantschnigg, der auf einem kleinen Teil seiner Obstbaufläche auf Feuchtberegnung setzt, um die Früchte zu schützen.

Viel kälter sollt es für den Wein jetzt nicht mehr werden. | Foto: Almer
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Noch dazu ist nicht die absolute Temperatur ausschlaggebend, sondern die sogenannte "Feuchttemperatur". Je geringer die Luftfeuchtigkeit, desto größer die Schadensgefahr bei Obst und Weinstöcken. Und in den letzten Nächten war die Luft ziemlich trocken. Gantschnigg rechnet heuer mit Schäden. "So genau weiß man das erst in den nächsten Wochen und Monaten. Es wird schon Äpfel geben, aber die Menge wird geringer sein." Am schlimmsten war der Morgenfrost übrigens im Jahr 2016, da wurden 99 Prozent der gesamten Obsternte von Gantschnigg vernichtet.

Frost-Öfen zu aufwändig

Die Beheizung von Frost-Öfen, so wie es einige Bauern in der Oststeiermark machen, kommt weder für Gantschnigg noch für Obst- und Weinbauer Peter Bäuchel in Mooskirchen in Frage. "Wir haben vor drei Jahren in Frost-Öfen investiert, aber pro Hektar hatten wir dann in einer Nacht Heizmaterial von bis zu 2.000 Euro verbraucht. Die Ernte war zwar gerettet, aber der Aufwand an Mensch, Zeit und Material steht in keinem Verhältnis zum Ertrag", so Bäuchel, der von einem sehr guten Obstjahr spricht. "Wir haben sehr viele Früchte am Baum, auch Zwetschken gibt es nach mehreren Jahren wieder. Was gut ist, denn unsere Schnapsbrandlager sind zum Teil schon leer."

Obstbauer Rudolf Gantschnigg mit seinem Sohn Ulrich sorgt sich um die kleinen Früchte. | Foto: LWK/Danner
  • Obstbauer Rudolf Gantschnigg mit seinem Sohn Ulrich sorgt sich um die kleinen Früchte.
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Bäuchel macht sich Sorgen um die jungen Weintriebe, die heuer schon früh dran sind. Die Bäuerinnen und Bauern sind teilweise mit Wetterstationen in Verbindung, üben sich aber teilweise auch in Gelassenheit. "Es hilft sowieso nichts, wenn der Morgenfrost richtig hereinbricht. Aber bisher halten sich die Schäden bei uns zum Glück in Grenzen", rechnet Bäuchel mit einem Ausfall von ein bis zwei Prozent. 

Die zwei "W" im Obstbau

Gantschnigg hofft nun auf Wind, Wolken und Regen. "Das sind die zwei W des Obstbauern: Wind und Wolken. Das wäre das Beste, was uns jetzt passieren kann." Denn neben den Weinreben sind auch Kirsch-, Marillen-, Zwetschken-, Apfel- und Birnbäume gefährdet. Und da können, wie Gantschnigg und Bäuchel bestätigen, oft Zehntelgrade über die Schäden entscheiden. 

Die Weinbauern Peter Bäuchel und Franz Herbst beobachten das Wetter ebenfalls mit Sorge. | Foto: Almer
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