Weltfrauentag 2023
Frauen machen mehrere Dinge gleichzeitig

Arabella und Isabella Vogl sind bereits in der Führungsetage von Vogl. | Foto: Cescutti
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Sabine Wittmann von der Best GmbH., zam-Bezirksleiterin Claudia Tillinger, Landesrätin Doris Kampus, KPÖ-Bezirkssprecherin Sabine Wagner sowie Arabella und Isabella Vogl zeichnen die Stärken von Frauen und machen sich über die Gleichberechtigung Gedanken.

ROSENTAL. Begeisterungs- und multitaskingfähig, Teamplayerinnen und äußerst vielseitig. Das sind nur einige der Stärken, die Frauen an den Tag legen, egal ob im privaten Haushalt oder im Berufsleben oder anderswo. Fünf starke Frauen im Gespräch.

  • Was zeichnet Frauen aus? Was sind ihre Stärken?

Doris Kampus: Frauen sind begeisterungsfähig, zielorientiert und Teamplayerinnen. Sie können anpacken, durchhalten und schaffen es, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun.

Landesrätin Doris Kampus wuchs in Köflach auf. | Foto: Peter Drechsler
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Arabella Vogl: Natürlich lässt sich so eine Aussage schwer pauschal treffen, nachdem jede einzelne unterschiedliche Stärken hat. Besonders Multitasking, Empathie und ein ausgeprägterer Gerechtigkeitssinn sind uns jedoch häufig bei weiblichen Mitarbeiterinnen und Kolleginnen aufgefallen.

Sabine Wagner: Frauen sind sehr vielseitig. Sie stehen im Berufsleben, erledigen oft den Haushalt und kümmern sich um die Kinder, sie können und müssen viele Dinge gleichzeitig erledigen. Als Frau muss man oft kämpfen wie eine Löwin - und das tun wir auch!

Claudia Tillinger: Im zam Voitsberg unterstützen wir unsere Teilnehmerinnen dabei, ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten sichtbar zu machen. Dabei fällt uns immer wieder auf, dass Frauen sich durch eine Vielzahl an Stärken und Kompetenzen auszeichnen. Fähigkeiten wie Organisationstalent, sehr gutes Zeitmanagement, zählen ebenfalls dazu wie ein ausgeprägtes Zahlenverständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, technische Auffassungsgabe sowie Mut, neue berufliche Wege einzuschlagen bzw. eine neue Ausbildung zu beginnen. Gerade diese Vielalt und das Wissen um die eigenen Stärken zeichnet Frauen aus.

Sabine Wittmann ist seit vielen Jahren Geschäftsführerin der Best GmbH. | Foto: Die Abbilderei
  • Sabine Wittmann ist seit vielen Jahren Geschäftsführerin der Best GmbH.
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Sabine Wittmann: Wir sind gut organisiert, haben ein Gespür für verschiedene Stimmungen, versuchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren und zu begeistern, um an unser Ziel zu kommen. Sind geduldiger und lösungsorientierter sowie kommunikativer. Der Teamgedanke steht ganz vorne, auf diese Weise verringern wir die Distanz zu unserem Team. Frauen sind mutiger, wenn es darum geht offen zu kommunizieren und wir schauen darauf, dass Familie und Beruf unter einen Hut passen.

  • Fühltest du dich auf deinem Weg zur Führungsposition immer gleichberechtigt und was hat dir dieses Gefühl gegeben bzw. nicht gegeben?

Wittmann: Ich bin mit der Vorstellung der Selbstverständlichkeit aufgewachsen, dass es keinen Unterschied macht, welchem Geschlecht man angehört. Das sind die Werte, an die ich glaube, die aber nicht selbstverständlich sind, daher bietet uns der jährliche Weltfrauentag die Möglichkeit zu prüfen, wo wir eigentlich stehen, wenn es um Gleichberechtigung geht. Und da merken wir, dass es noch immer einiges zu tun gibt.

Tillinger: Im zam arbeiten immer Frauen für Frauen. Daher hat sich auf dem Weg zur Führungsposition nie das Gefühl eingestellt, benachteiligt zu sein. Ein sehr gutes Netzwerk innerhalb der Organisation sowie bei den verschiedensten Kooperationspartnern und -partnerinnen war gerade in den ersten Monaten sehr wichtig, da neben Verantwortung auch neue Aufgabengebiete und Entscheidungsspielraum meine Tätigkeitsbereiche erweitert haben. Der Weg zur Führungsposition war sehr intensiv, arbeitsreich, aber vor allem durch Unterstützung und Wertschätzung auf allen Ebenen geprägt.

Sabine Wagner ist die Bezirksvorsitzende der KPÖ. | Foto: KPÖ
  • Sabine Wagner ist die Bezirksvorsitzende der KPÖ.
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Wagner: Auf meinem Weg nach oben war es nicht immer leicht, aber ich hatte immer Unterstützung von meiner Familie und meinen KPÖ-Kolleginnen und Kollegen. Besonders aber von unserer KPÖ-Labg. Claudia Klimt-Weithaler. Diese Unterstützung war schon ein tolles Gefühl, geschätzt zu werden für die Mühe und immer ein offenes Ohr an meiner Seite zu haben. Für die Gleichberechtigung müssen wir Frauen immer noch kämpfen. Mein Motto: Zusammen sind wir stark.

Isabella Vogl: Sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld wird die Tatsache, als Frau in einer Führungsposition zu sein, sehr positiv aufgenommen und wertgeschätzt. Wir, in unserer Position im Unternehmen, haben uns daher noch nie ungleich behandelt gefühlt, sehen jedoch, dass so eine Konstellation noch nicht der Normalfall ist.

Kampus: Ich glaube, dass jede Frau in ihrem Berufsleben Hürden überwinden muss. Leider sind Frauen ja in der Praxis eben keineswegs gleichberechtigt. 

  • Welche Tipps würdest du jungen Unternehmerinnen geben?

Kampus: Glaube an deine Idee und gehe deinen Weg konsequent!

Claudia Tillinger leitet die Bezirksstelle von zam in Voitsberg. | Foto: zam
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Tillinger: Das Aufbauen von Netzwerken ist sehr wichtig. In unserer Arbeit sehen wir immer wieder, dass Frauen eine sehr gute Vernetzungsarbeit leisten. Eine gute Bedarfsanalyse um mögliche Kooperationen mit anderen Unternehmen anzustoßen ist genauso unerlässlich wie die Beziehung zu den bereits bestehenden Partnerinnen und Partnern zu pflegen. Darüber hinaus ist ein wissen über die regionalen Strukturen für die Vermarktung der Produkte essenziell. Ebenso braucht es Mut neue Wege zu gehen und ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung anzubieten. Ein guter Businessplan kann hier sehr gut unterstützen.

Wittmann: Ich versuche jungen Unternehmerinnen und weiblichen Führungskräften zu zeigen, dass es cool ist, Führungsverantwortung zu übernehmen. Im Grunde streben viele junge Frauen nach Unabhängigkeit und was kann unabhängiger sein, wenn nicht als Unternehmerin oder Führungskraft? Die größte Hürde ist dabei noch das mangelnde Selbstwertgefühl, da braucht es Mut, Durchhaltevermögen und Einsatz. Ein bisschen Charme schadet auch nicht, alles andere kann man lernen.

Arabella Vogl: Erfahrungen haben gezeigt, dass man oftmals vom eigenen Geschlecht stärker kritisiert wird als von Männern. Deshalb. ist es umso wichtiger sich gegenseitig zu unterstützen, zu netzwerken und mit gutem Beispiel voranzugehen.

Wagner: Man sollte seine Träume verwirklichen und mit Fleiß guten Mutes in die Tat umsetzen. Hinfallen, Krone gleich richten und den eigenen Weg fortsetzen.

  • Woran muss noch gearbeitet werden?

Isabella Vogl: Rückhalt durch das private Umfeld sind das A und O, um nach der Familiengründung wieder in die Arbeitswelt einsteigen zu können. Es sollte von der Gesellschaft nicht stigmatisiert werden, als Frau trotz Familie wieder Freude am Beruf zu finden.

Wittmann: Von uns Frauen wird oft 100 Prozent Leistung verlangt, während bei Männern oft 70 Prozent ausreichen. Frauen erwarten das daher auch oft von sich selbst und bewerben sich nur für Stellen, wenn sie wirklich jede Anforderung erfüllen. Da sollten alle mehr Selbstvertrauen mitbringen. Frauen müssen aufhören, sich anzupassen und sich in männliche Rituale zu verfangen. Sie sollen vielmehr ihrem eigenen Stil treu bleiben. Vielleicht wäre es auch gut, mal lauter zu werden. Die Zeit der "Sekretärinnen" ist vorbei! Frauen müssen lernen, die Karrieren anderer Frauen zu stärken, sich eigene Netzwerke aufzubauen und weniger brav zu sein.

Wagner: Es muss noch viel geändert werden. Anfangen sollte man bei gleichen Löhnen für Mann und Frau. Diese Ungerechtigkeit bei den Gehältern, die es leider immer noch gibt, muss endlich angegriffen werden. Ganz wichtig: wo ein Wille, da auch ein Weg.

Tillinger: Das Thema Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt ist brisant wie eh und je und gerade auch die letzten zwei Jahre haben die Benachteiligung und Doppelbelastung der Frauen in vielen Fällen noch weiter verstärkt. Das Ungleichgewicht beginnt bei der Entlohnung, aber auch die Care-Arbeit (Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und Haushaltsführung) wird vor allem von Frauen geleistet. Durch ein Ausbauen der Kinderbetreuungs- und Pflegeeinrichtungen kann dem entgegengewirkt werden und die Mehrfachbelastung verringert bzw. auf Frauen und Männer gleichermaßen aufgeteilt werden. Dadurch kann eine Gleichstellung von Frauen und Männern unterstützt werden.

Kampus: Vor allem daran, dass Frauen gleich viele Chancen im Leben haben und daran, dass sie gleich verdienen wie Männer.

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