Altes Geld und neue Filme

- Die Kiwanis-Männer Mario Horjak und Präsident Ernst Pfennich mit Gaststar Raimund Wallisch in Köflach.
- Foto: Cescutti
- hochgeladen von Harald Almer
Der Schauspieler Raimund Wallisch las bei der Charity-Gala des Kiwanis Clubs Voitsberg-Köflach.
Wie kommt ein renommierter TV-Star wie Sie zur Charity-Gala nach Köflach?
Raimund Wallisch: Durch meinen alten Schulkollegen und Kiwanis-Mitglied Mario Horjak.
Schulkollege?
Wallisch: Ja. Ich bin in Stein bei Attendorf aufgewachsen und war in Söding eingeschult. Nach der HS Mooskirchen und HAK Voitsberg war ich länger Schauspieler in der freien Szene Graz, bevor ich die Schauspielschule Dimitri im schweizerischen Locarno besuchte. Der Rest ist Filmgeschichte (grinst).
Von Locarno nach Wien, auch nicht der nächste Weg oder?
Wallisch: Das ist eigentlich eine kuriose Geschichte. Dank eines Kollegen und einer Agentur war klar, dass ich in der Schweiz ein Zirkus-Kabarett auf die Beine stellen werde. Doch dann habe ich mich auf einer Zugfahrt mit diesem Kollegen derart zerstritten, dass daraus nichts wurde. In Graz angekommen, erfuhr ich, dass es ein Vorsprechen mit dem großen Einar Schleef für eine Produktion des Steirischen Herbstes gab. Ohne Vorbereitung ging ich hin und wurde genommen. Allerdings kam die Produktion nie zustande, weil Claus Peymann Schleef nach Wien holte. Beim berühmten "Sportstück" von Elfriede Jelinek im Burgtheater durfte ich unter Schleef, der sich an mich erinnerte, dabei sein. In diesen zwei Jahren habe ich so viel gelernt wie nie mehr. Schleef war lebende Theatergeschichte.
Aber bekannt wurden Sie durch das Fernsehen?
Wallisch: Ich habe eine Zeitlang selbst Stücke geschrieben und Theater gespielt, aber Theater und Fernsehen gleichzeitig ist ganz schwierig. Das Theaterspielen geht mir schon ab, aber zum Glück bekam und bekomme ich höchst interessante Rollen.
Wie den Andreas Paulmichel in "Vier Frauen und ein Todesfall".
Wallisch: Diese Rolle ist sicher meine Paraderolle, sie entwickelt sich dank der Jahre weiter. Aber auch die Rolle in Braunschlag war großartig, vielleicht war das bisher die kompakteste.
Der Erfolgslauf geht nach Braunschlag weiter.
Wallisch: Seit wenigen Tagen wird die Nachfolgegeschichte "Altes Geld" wieder mit Regisseur David Schalko gedreht. Ich bin mit dem Drehen im Mai erstmals dran.
Der Tod von Michael Glawogger hat sie getroffen?
Wallisch: Sehr. Ein genialer Mann. Ich spielte in Nachtschnecken und Contact High. Bei der Diagonale in Graz habe ich ihn im Vorjahr noch getroffen. Da hat er mir erzählt, dass ihm eine Wahrsagerin prophezeit hat, dass er heuer in Sierra Leone erschossen wird. Er starb zwar an Malaria, aber Glawogger war schon immer ein halbmystischer Mensch gewesen.


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