Mehrere Millionen Schulden
"Lakeside Hotelbetrieb" ist insolvent

Von der Insolvenz sind insgesamt 53 Gläubiger und keine Dienstnehmer betroffen. (Symbolfoto) | Foto: stock.adobe.com/at/kwarner
  • Von der Insolvenz sind insgesamt 53 Gläubiger und keine Dienstnehmer betroffen. (Symbolfoto)
  • Foto: stock.adobe.com/at/kwarner
  • hochgeladen von Evelyn Wanz

Der Alpenländische Kreditorenverband gibt bekannt, dass über das Vermögen der lakeside Hotelbetriebs GmbH in 9122 St. Kanzian am Klopeiner See ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet wurde.

KLOPEINER SEE. Es handelt sich hierbei um ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. Die Verbindlichkeiten betragen insgesamt rund 9.300.000 Euro. Von der Insolvenz sind insgesamt 53 Gläubiger und keine Dienstnehmer betroffen.

"Lake Side Resort"

Die Schuldnerin ist seit dem 18.01.2011 im Firmenbuch eingetragen. Betrieben wird das bekannte "Lake Side Resort" am Klopeiner See. Die Schuldnerin befasste sich seit 2019 damit, dass die in ihrem Eigentum befindliche Hotelanlage, deren Hotelbetrieb (ehemalige Hotel Krainz am Klopeiner/See) vorher stillgelegt wurde, im Rahmen eines sog. "buy to let"-Modells in Wohnungseigentumsobjekte umzubauen und interessierten Investoren zuzuführen.

Fertigstellung ausstehend

Dieses Projekt umfasst 42 Wohnungseinheiten samt einem Geschäftslokal mit zugehörigen Abstellräumen und KFZ-Abstellplätzen. Mittlerweile sind bereits 35 Wohnungseigentumsobjekte verkauft. Die restlichen Wohnungseinheiten stehen noch zum Verkauf. Derzeit ist die Gesamtfertigstellung des Wohnbauprojekts wegen der bisher unterbliebenen Fertigstellung der Außenanlage etc. noch ausstehend.

Fortführung geplant

Die Passiva betragen 9,3 Millionen Euro, die Aktiva rund 7,1 Millionen. Die vermögensrechtliche Überschuldung beträgt daher 2,2 Millionen Euro. Seitens der Schuldnerin ist laut Antrag die Fortführung des Betriebes sowie der Abschluss eines 30-prozentigen Sanierungsplanes mit den Gläubigern beabsichtigt.

Insolvenzursachen

Die Ursachen der Insolvenz werden im Antrag wie folgt dargestellt: Im Rahmen der Abwicklung / Realisierung des Bauprojektes, hat sich für die Schuldnerin sukzessive herausgestellt, bzw. ist hervorgekommen, dass die vom beigezogenen Notar, welcher sich als ausgewiesener Experte hinsichtlich "buy to let- Modellen" vorgestellt hat, für die Schuldnerin nachteilige Vertragswerke gestaltet wurden.

Verträge zum Nachteil der Schuldnerin

Obwohl es sich bei sämtlichen Käufern um Unternehmer handelt, wurden Verträge mit zumindest großzügigen Regelungen zu Gunsten der Käufer, wohl aber mit Vertragsinhalten zum Nachteil der Schuldnerin abgeschlossen. Jedenfalls wurden von Anfang an zu optimistische Fertigstellungs-/Übergabetermine mit den Wohnungseigentumswerbern vereinbart, was weder von der Schuldnerin noch vom beauftragten Planer, sowie vom Vertragserrichter, beachtet wurde.

Unwetterschäden

Im Sommer 2023 sind vor Fertigstellung des Gewerkes, wegen mehrerer Unwetter, Schäden am Wohnungseigentumsobjekt, eingetreten. Durch die starken Niederschläge ist im Bereich des Klopeiner Sees bzw. am Grundstück der Schuldnerin, bzw. des Lakeside Hotelresorts, der Grundwasserspiegel gestiegen, sodass es zu Überschwemmungen und massiven Feuchtigkeitsschäden im Objekt gekommen ist.

Zerwürfnisse mit Planungsbüro

Die großen Schäden haben zu Zerwürfnissen und Meinungsverschiedenheiten der Schuldnerin mit dem Planungsbüro sowie mit weiteren Subunternehmen geführt. Die Sanierungs- und Behebungsmaßnahmen belasteten die Schuldnerin zusätzlich zur Fertigstellung des Projekts massiv. Schließlich musste die Schuldnerin feststellen, dass diese Zusatzkosten gegenüber Versicherungen und gegenüber zu erwartenden höheren Preissteigerungen bei den Wohnungsverkäufen nicht durchgesetzt werden konnten.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.