Projekt zur NS-Zeit
Vöcklabrucker Schüler drehen Anti-Faschismus-Film

- Elena Schlesinger, Severin Gaisbauer (Schüler des ORG Franziskanerinnen Vöcklabruck) und Christine Heitzinger (AK-Vizepräsidentin) beim Hermann-Langbein-Symposium 2024
- Foto: Wolfgang Spitzbart, AK OÖ
- hochgeladen von Silvia Viessmann
Schüler des ORG Vöcklabruck präsentieren selbst gedrehten Anti-Faschismus-Film. Darin fordern sie: "Nie mehr Faschismus, nie mehr Diktatur – damit die Menschheit nicht zu Boden geht!“
VÖCKLABRUCK, LINZ. Im Rahmen des Buchprojekts der Arbeiterkammer "Mein Engagement für Demokratie" haben sich Schüler aus Oberösterreich mit „Der Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft“ von Reinhard Kleist auseinandergesetzt. Das Buch handelt von einem polnischen Juden, der im Konzentrationslager zur Belustigung der Wärter Boxkämpfe bestreiten musste. Als Projektabschluss produzierten die insgesamt 360 Jugendlichen von fünf Schulen je einen kurzen Film. Die Ergebnisse präsentierten sie kürzlich beim Hermann-Langbein Symposium in der Arbeiterkammer Linz.
Unterschied zwischen Leben und Überleben
„Wir haben alles selbst gemacht. Drehbuch, Schnitt, Kamera, Maske, Requisiten. Wir haben uns mit Reden von Nazis befasst und diese in den Film eingebaut", erklärt Schüler Severin Gaisbauer vom ORG Vöcklabruck. Seine Mitschülerin Elena Schlesinger ergänzt: „Es war schockierend, als wir es das erste Mal lasen. Es hat den Unterschied zwischen Leben und Überleben verdeutlicht.“

- Zeitzeugin Anna Hackl.
- Foto: Wolfgang Spitzbart, AK OÖ
- hochgeladen von Silvia Viessmann
Teil des Symposiums war auch der Vortrag der Zeitzeugin Anna Hackl (92). 360 Schüler lauschten der gebürtigen Schwertbergerin. Ihre Familie versteckte 1945 zwei russische KZ-Geflohene in ihrem Haus vor den Nazis. „Ich habe keine schöne Geschichte zu erzählen, aber es ist mir wichtig, möglichst vielen jungen Menschen die Geschichte zu erzählen. Weil es manchmal heißt, dass das alles doch gar nicht wahr ist“, so Hackl. Sie appellierte an die Schüler: „Ihr seid die Zukunft für Österreich. Seid vorsichtig, dass so etwas nicht mehr kommt. Die Kriegsjahre waren ganz schlimm und schrecklich.“
Misstrauisch gegen Hetze
AK-Vizepräsidentin Christine Heitzinger ergänzte: „Es ist unser aller Auftrag, wachsam zu sein. Gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung. Lasst uns misstrauisch sein gegenüber manipulativen und gefälschten Nachrichten, insbesondere auf Social Media, die zur Hetze gegen Menschengruppen aufrufen. Und lasst uns wachsam sein gegenüber Strömungen, die den Freiheitsbegriff nur individuell auslegen.“



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