Schweinebauern stöhnen unter Preistief

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BEZIRK (ju). „Eine flächendeckende bäuerliche Landwirtschaft, welche von der Gesellschaft geschätzt und erwartet wird, lässt sich mit der derzeitigen Einkommenssituation nicht aufrechterhalten“, sagte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger kürzlich bei der Rieder Messe. Der Notierungspreis für Mastschweine liegt derzeit auf einem Sieben-Jahres-Tief und der Erzeugerpreis bei Milch ist binnen eines Jahres um 25 Prozent zurückgegangen. Mit diesem Preisniveau sei längerfristig keine wirtschaftliche Milch- und Schweineproduktion möglich, sprechen die Bauernvertreter von einer existenzbedrohenden Situation.

Nachrichten wie jene der Weltgesundheitsorganisation WHO über den Zusammenhang von Fleisch- und Wurstgenuss und Krebserkrankungen (siehe „Zur Sache“) sorgen zusätzlich für Ärger. „Das ist alles andere als marktförderlich. Jede Meldung, die zur Verunsicherung beiträgt, schadet uns“, sagt der Dienststellenleiter der Bezirksbauernkammer Vöcklabruck, Rudolf Stockinger. Dass ein übermäßiger Fleischkonsum an sieben Tagen der Woche nicht unbedingt gesundheitsfördernd sei, habe man vorher schon gewusst.

Während man sich bei der Preisentwicklung über Jahrzehnte auf den sogenannten Schweinezyklus verlassen konnte, geht der Preis derzeit nicht mehr nach oben. „Das Preistief wird noch länger anhalten“, so Stockinger. Dabei spiele auch das russische Handelsembargo für EU-Exporte eine gewisse Rolle. Der Notierungspreis für Mastschweine pendelt laut Stockinger seit etwa zwei Jahren rund um 1,30 Euro pro Kilogramm. „Ein Mastsau kostet also 110 bis 115 Euro.“ Ferkelkauf und Futterkosten eingerechnet sei das ein totales Verlustgeschäft.

Preisverfall auch bei Milch

Neben den Schweineproduzenten haben derzeit auch die Milchbauern mehr denn je zu kämpfen. Obwohl schon vorher überliefert worden war, ist der Wegfall der Quotenregelung maßgeblich dafür verantwortlich. „Bei Milch gibt es einen Preisverfall von rund 25 Prozent“, sagt Stockinger. Das heißt, der Bauer bekommt für einen Liter konventioneller Milch durchschnittlich 30 Cent. „Das ist alles andere als kostendeckend.“ Bei Heumilch sind es im Schnitt 40 und bei Bio-Heumilch 50 Cent.
„Noch mehr auf Regionalität setzen“, nennt Stockinger als eine Chance für die heimischen Bauern. Regional produzierte Lebensmittel würden schon jetzt von vielen Konsumenten geschätzt. „Auch die Nachfrage nach Bio-Produkten ist zuletzt gestiegen“, so der Chef der Bezirksbauernkammer.

ZUR SACHE
Verarbeitetes Fleisch erhöht das Darmkrebsrisiko. Zu dieser Erkenntnis kommt die Internationale Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO nach der Bewertung von über 800 Studien.
„Für die Entstehung von krebserregenden oder vermutlich krebserregenden Stoffen wird unter anderem die Zubereitung von Fleisch und Wurstwaren verantwortlich gemacht. Schädliche Stoffe können sich zum Beispiel beim Grillen, Braten, Räuchern, Trocknen oder Pökeln bilden“, informiert die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).
Laut Ernährungspyramide sollten pro Woche maximal drei Portionen fettarmes Fleisch oder fettarme Wurstwaren konsumiert werden.


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