Tierschützer kritisieren Jagdgesetz
Marderbaby in Zell am Moos verletzt

- Der verwaiste Marder wurde von einem Hund gebissen.
- Foto: Verein Pfotenhilfe
- hochgeladen von Silvia Viessmann
Ein verwaistes Marderbaby ist in Zell am Moos gerade noch einmal mit dem Leben davongekommen.
ZELL A. M., LOCHEN. Eine Familie in Zell am Moos hat in ihrem Garten kürzlich ein verletztes Marderbaby gefunden. Der Hund der Familie dürfte es laut Tierschützern der Pfotenhilfe in Lochen gebissen haben. Mittlerweile wird das Jungtier am Tierschutzhof Pfotenhilfe gesund gepflegt.
Marderjagd im Frühjahr erlaubt
Dass ein Marderbaby alleine unterwegs ist und deshalb vom Hund erwischt werden kann, liegt laut Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler am Jagdgesetz: „In Oberösterreich dürfen Marder sogar im Frühjahr und Sommer während der Jungenaufzucht getötet werden, wodurch deren Babys langsam und qualvoll verhungern, wenn sie nicht rechtzeitig gefunden und zu uns gebracht werden.“ Dabei werde der Nutzen der Marder verkannt. Weil sie hauptsächlich kranke und schwache Beutetiere erwischen, würden sie zur Gesundheitspolizei der Natur gehören. Aktuell läuft deshalb eine Petition, für ein einheitliches Bundesjagdgesetz.
Baby erholt sich
Das Tier aus Zell am Moos hat Bisswunden am Kopf und ein Auge hat geeitert. „Das Baby braucht jetzt viel Ruhe, ist aber auf dem Weg der Besserung und frisst auch brav. Sobald es wieder fit ist, wird es mit einem ebenfalls verwaisten, etwa gleichaltrigen Marderbaby vergesellschaftet, das ich seit März mit dem Flascherl aufgezogen habe", so Stadler. „Dann dürfen die zwei auch in eine große Voliere umziehen, wo sie auf die Wildnis vorbereitet werden."
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