Alkohol lässt Führerschein locker sitzen

- Advent und Dämmerungseinbrüche sind der Grund, weshalb die Polizei derzeit besonders viele Kontrollen durchführt.
- Foto: Helmut Klein
- hochgeladen von Alfred Jungwirth
„Unfälle unter Alkoholeinfluss nehmen zu“, sagt Polizist Klaus Decker und kündigt strenge Kontrollen an.
BEZIRK (ju). „Kontrollen wegen Alkohols am Steuer sind für uns das ganze Jahr über ein Thema. Jetzt im Advent sind wir noch ein bisserl mehr unterwegs“, sagt Chefinspektor Klaus Decker, Leiter des Verkehrsreferates im Bezirkspolizeikommando Vöcklabruck. Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss nehme zu, so Decker. Erst am vergangenen Sonntag kam ein Lenker am Attersee bei einem Überholmanöver von der Straße ab. Ein Alkotest verlief ebenso positiv, wie bei einem 20-Jährigen, der eine Woche zuvor mit seinem Wagen bei Schwanenstadt 50 Meter durch die Luft geflogen und verletzt worden war.
„Eine mögliche Kontrolle sollte nicht der Grund sein, warum die Autofahrer nicht zu Punsch oder Glühwein greifen. Es geht uns darum, dass wir Bewusstsein schaffen und die Leute auch erkennen, dass es ganz einfach nicht dafür steht, alkoholisiert zu fahren“, sagt Decker. Er plädiert für 0,0 Promille am Steuer oder die Heimfahrt mit Taxi oder Öffis.
Versicherung steigt aus
Wer betrunken fährt, riskiert nicht nur hohe Strafen, sondern unter Umständen seine Existenz. „Die Folgen nach einem Unfall unter Alkoholeinfluss sind unverhältnismäßig“, gibt der Chefinspektor zu bedenken. Abgesehen von schwersten Verletzungen, bleibenden Schäden oder gar Todesopfern, steige bei einem Alkounfall jede Versicherung aus. Eigene und Fremdkosten seien selbst zu tragen.
Die Kontrollen der Polizei beschränken sich nicht nur auf die Nachtstunden. Schon längst wird etwa auch am Vormittag und am frühen Abend kontrolliert. Wegen der Dämmerungseinbrüche sind derzeit noch mehr Polizisten auf den Straßen unterwegs.
ZUR SACHE
Die Mindeststrafe für Alkohol am Steuer beträgt bei 0,5 bis 0,79 Promille 300 Euro. Zwischen 0,8 und 1,19 Promille sind mindestens 800 Euro zu zahlen, der Führerschein ist ein Monat weg. Bei 1,2 bis 1,59 Promille beträgt die Mindeststrafe 1200 Euro, der Führerschein wird für mindestens vier Monate entzogen, Nachschulung verpflichtend. Ab 1,6 Promille: 1600 bis 5900 Euro Strafe, mindestens ein halbes Jahr Führerscheinentzug, Nachschulung und Amtsarzt.
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