BAV Vöcklabruck
Abfall: Genauer trennen senkt die Kosten

- Altpapiertonne und Gelber Sack sind seit 2016 fixer Bestandteil in den Haushalten des Bezirks.
- Foto: BAV Vöcklabruck
- hochgeladen von Alfred Jungwirth
Laut BAV Vöcklabruck könnten 55 Prozent des Abfalls in der Restmülltonne besser verwertet werden.
BEZIRK VÖCKLABRUCK (ju). Insgesamt 12.300 Tonnen Restabfall wurden 2019 im Bezirk Vöcklabruck entsorgt. Das entspricht 84 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Generell würden die Restabfallmengen jährlich sinken, sagt der Obmann des Bezirksabfallverbandes (BAV) Vöcklabruck, Bürgermeister Herbert Brunsteiner. "Das ist erfreulich, denn die Entsorgung von Restabfall ist mit netto 290 Euro pro Tonne sehr teuer", so Brunsteiner.
"Dennoch sind rund 55 Prozent des Restabfallinhalts eigentlich kein Restabfall und könnten noch sinnvoll verwertet werden", gibt er zu bedenken. Laut der oö. Restabfallanalyse landen 31 Prozent biogene Abfälle wie Salat, Obst- und Gemüseschalen, organische Gartenabfälle sowie vermeidbare Lebensmittel im Restabfall. "Rund ein Drittel dieser Lebensmittel ist sogar noch originalverpackt", sagt der BAV-Obmann.
Im ASZ sammeln bringt’s
Auch Kunststoff- und Metallverpackungen machen mit etwa neun Prozent einen vergleichsweise großen Fehlwurfanteil aus. "Werden sie im Gelben Sack gesammelt, so können rund 30 bis 40 Prozent der Abfälle recycelt werden", erklärt Verbandssekretär Karl-Heinz Zeitlinger. "Werden sie im Altstoffsammelzentrum gesammelt, so liegt der Recyclinganteil sogar bei 90 Prozent. Wenn also Kunststoff- und Metallverpackungen im Restabfall entsorgt werden, können sie nicht recycelt werden. Dadurch entgehen dem BAV Erlöse, gleichzeitig belasten hohe Restabfallmengen die Gebühren.
"In einigen Bereichen haben wir stark steigende Entsorgungskosten. Parallel dazu sind große Einbrüche bei den Erlösen zu verzeichnen", betont Obmann Brunsteiner. Als Beispiel für geradezu explodierende Kosten nennt er Altholz. Hier hat sich die Sammelmenge seit 2006 auf 7.300 Tonnen nahezu verdoppelt, während die Entsorgungskosten auf das fast Sechsfache angestiegen sind. Einbrüche verzeichnet man auch bei den Erlösen für Altpapier und Metall.
"Bürger noch mehr sensibilisieren"
Heuer wird die Abfallgebühr um einen Euro pro Einwohner erhöht. Über die Bürger müssen im Jahr netto 20 Euro pro Einwohner beziehungsweise Gesamtkosten von rund 2,9 Millionen Euro finanziert werden. Der Rest für das Budget in Höhe von 8,3 Millionen Euro kann noch über Erlöse aus den ASZ, aus der öffentlichen Sammlung und Abgeltungen finanziert werden. Für Investitionen – wie etwa in ASZ-Neubauten – wurden in den vergangenen Jahren Rücklagen gebildet, es war keine Fremdfinanzierung nötig. "Um das auch in Zukunft gewährleisten zu können, müssen die Bürger noch mehr über die Notwendigkeit der Abfalltrennung sensibilisiert werden", betont Brunsteiner.
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