Überragende Mehrheit unterstützte den Veränderungswunsch

"Jubelposen gehören eigentlich nicht zu meinen Charaktereigenschaften, eher Bescheidenheit und kompetente Arbeitsleistung", meinte Klaus Mitterdorfer nach seinen Dankesworten. | Foto: FOTO:KFV/JANNACH/KK
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  • "Jubelposen gehören eigentlich nicht zu meinen Charaktereigenschaften, eher Bescheidenheit und kompetente Arbeitsleistung", meinte Klaus Mitterdorfer nach seinen Dankesworten.
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Klaus Mitterdorfer ist der neue Kärntner Fußballverbandspräsident. Werner Lippitz wurde mehrheitlich abgewählt.

VILLACH (Peter Tiefling). Als gestern KFV-Präsident Werner Lippitz die Jahreshauptversammlung im Congresscenter Villach um 19:21 Uhr eröffnete, unterstrich er auch seinen Wunsch, gerne eine dritte Periode noch im Amt bleiben zu wollen. Diesem Wunsch haben die Kärntner Fußballfunktionäre aber eine eindeutige Absage erteilt. Die 172 anwesenden Delegierten hoben Herausforderer und Reformdenker Klaus Mitterdorfer schon im ersten Wahlgang mit 104 Stimmen auf dem Kärntner Fußballthron. Auf Lippitz entfielen 59 Stimmen. Für den dritten Präsidentschaftskandidaten, Helmut Kirisits, wurde sieben Mal gestimmt.

Im Erfolg bescheiden

Gleich mit seinen ersten Worten des Dankes für das große, gewaltige Vertrauen zeigte Mitterdorfer, dass der neue Kärntner Fußballpräsident stillvoll, funktionärsnahe, kompetent, im Erfolg bescheiden bleibend ist und sofort gewillt, mit seinem Team die Schwerpunkt Entwicklung, Gemeinsamkeit, Transparenz, Nachwuchsarbeit, Trainerausbildung durch positive Veränderungen zu Gunsten des Kärntner Fußballes in Angriff zu nehmen. „Mein Ziel ist es, in den nächsten vier Jahren auch diejenigen Vereinsvertreter aus Kärnten und Osttirol zu überzeugen, die jetzt noch nicht ganz vom mir und meinem Team überzeugt waren. Es stehen viele Aufgabenstellungen an. Es gilt jetzt rasch mit der Arbeit zu beginnen. Wir werden damit auch sofort beginnen, denn wir sind ihnen das schuldig", so Mitterdorfer, der sich bei seinen Wahlmitbewerbern für die faire demokratiepolitische, interessante Auseinandersetzung bedankte.

Klar definierte Ziele

Initiativen bei der Vernetzung von Verband, Vereinen, Wirtschaft setzen sei Mitterdorfer zudem wichtig. „Gerade dafür habe ich mein Team sehr vielfältig, breit aufgestellt." Es umfasse fußballerfahrene Damen und Herren, aber auch Personen aus der Wirtschaft und den verschiedensten Institutionen. "Ich finde, dass diese Vielfalt und Vernetzung in der aktuell wirtschaftlich sehr angespannten Lage, für die Vereine etwas ganz Entscheidendes sein wird“, weiß Mitterdorfer, wo der Schuh drückt und erhielt mit dem Erdrutschwahlergebnis den Auftrag dazu.
Das Team Mitterdorfer möchte aber auch die gesellschaftlich, wichtige Aufgabenstellung der unentgeltlich ehrenamtlich tätigen Funktionäre, Trainer, Vereine unterstützen.

Servicequalität steigern

Die Steigerung der Servicequalität sei für das neugewählte Präsidium ein Kernthema. „Dies möchte ich durch eine schlanke Verbandsstruktur erreicht. Wobei der Verband für die Vereine zu arbeiten hat und kein Verein eine Bittstellerhaltung einnehmen muss. Aber auch die Bezirkssprechtage werden von mir umgesetzt werden“, soll das Verbandsohr direkt bei den Vereinen vor Ort sein. Ein Thema, das unter den Fingernägeln brennt, sei die Unterstützung bei der Umsetzung der Registrierkassenpflicht und habe oberste Priorität.

Mehr Transparenz

"Es sollen die finanzielle Verbandsgebarungen, unabhängig von den jeweiligen Hauptversammlungen, immer und für jeden Verein einsehbar sein." Finanzielle Mittelverteilung, zielorientierte effiziente Verteilung im Nachwuchsbereich und der Trainerausbildung liegen Mitterdorfer zudem am Herzen. „Die Mittel müssen zu unseren engagierten Trainer mit ihren Nachwuchsspieler. Denn dort glaube ich, ist das Herz des Fußballs“, möchte Mitterdorfer an der Basis Hilfestellung leisten.

Die erste Frau

Mit der Nominierung von Tanja Hausott setzte Mitterdorfer bei der Wahlvorschlagserstellung schon ein Ausrufezeichen. „Auch der Damenfußball soll in Kärnten einen bedeutenderen Stellenwert bekommen. Daher war es mir auch sehr wichtig, erstmals in der Kärntner Verbandsgeschichte, eine Frau mit im Präsidium zu haben“, so der neue KFV-Chef. „Ich freue mich auf die Herausforderung, den Kärntner Frauenfußball, mit meinem Zutun, zu einer positiveren und aufstrebenden Entwicklung verhelfen zu dürfen. Ich habe mir hiezu schon so meine Gedanken und Überlegungen gemacht. Schulprojekte spielen dabei ein großes Thema", so Kärntens erste Frau Vize-Präsidentin in der Verbandsgeschichte.

Erster und letzter Einsatz

Für den neuen Präsidenten war es die Einberufung des ersten Arbeitsmeetings (Samstag) mit seinem Team und ein sofortiges Abstimmungsgespräch mit KFV-Geschäftsführer Richard Watzke. Beim abgewählten Herrn Präsidenten war es nur mehr der kommentarlose Rückzug. „Ich sage nichts mehr, kein Kommentar“, so Lippitz.

Der Präsident:

Klaus Mitterdorfer
Geboren am: 22. September 1965 in Friesach
Familienstand: Verheiratet
Gattin: Susanne
Kinder: Anna Maria, Moritz
Wohnhaft: Althofen
Beruf: Jurist und stellvertretender Direktor der Ärztekammer für Kärnten
Hobby: Laufen, mit Hund Emely spazieren gehen

Das gewählte Präsidium:

Präsident: Klaus Mitterdorfer
Vize-Präsidentin: Tanja Hausott
Vize- Präsident: Johann Lintner
Vize-Präsident: Erich Ropp
Finanzreferent: Hans Holzer
Schriftführer: Herbert Janesch
Vorsitzender des Strafausschusses: Konrad Burger-Scheidlin
Vorsitzender des Kontroll- und Meldeausschusses: Martin Mutz
Vorsitzender des Protestsenates: Johann Kogelnig
Rechnungsprüfer: Wolfgang Rossbacher, Alfred Gängl-Ehrenwerth

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