Sozialarbeit
Projekt "Fahrplan" für ein konfliktfreies Miteinander im Zug

- ÖBB, Jugendinitiative Triestingtal und Stadt Berndorf werben auch mit Plakaten für die Aktion Fahrplan.
- Foto: Manfred Wlasak
- hochgeladen von Manfred Wlasak
Jugendliche sind mobil und brauchen dennoch Fixplätze als Treffpunkte. Die Bahn-Strukturen bieten beides.
BERNDORF. In der Triestingtalbahn und auf den Bahnhöfen halten sich viele Jugendliche auf. Manche Verhaltensweisen sind nicht unproblematisch.
Ein Fahrplan für die Jugend
Um ein möglichst jugendgerechtes, konfliktfreies Umfeld zu ermöglichen, haben die ÖBB vor rund einem Jahr gemeinsam mit der Jugendinitiative Triestingtal, der Stadt Berndorf und dem Land NÖ das Projekt "Fahrplan" ins Leben gerufen. Vor kurzem wurde durchaus positive Zwischenbilanz gezogen und das Projekt verlängert.
"Eines der vielen Ziele dieses 'Fahrplans' ist es, zusätzliche Ressourcen für Jugendliche im öffentlichen Raum zu schaffen", sagt Sabine Wolf, die Geschäftsführerin der Jugendinitiative. Jugendliche haben ein Bedürfnis, sich mit Gleichaltrigen zu treffen, sich gemeinsam zu unterhalten, aber auch zu lernen und sich kulturell und politisch zu entwickeln. Vor allem wollen sie mehrheitlich eines NICHT: als Problemverursacher gesehen werden.
Minus bei Vandalismus
26 Nahverkehrszüge sind täglich auf der Triestingtalstrecke unterwegs. Zwei bis drei Mal in der Woche ist Streetworker Severin Sagharichi im Zug zwischen Leobersdorf und Weissenbach unterwegs, um Jugendliche auf Augenhöhe nach ihren Bedürfnissen abzufragen und um ihnen ein Bewusstsein im Umgang mit anderen Bahnkunden zu vermitteln. Dass das gut funktioniert und Sinn macht, bestätigt ÖBB-Regionalmanager Christof Hermann: "2021 wurden durch Zugpersonal und Bahnkunden bahnintern rund 40 Problemfälle - von Sachbeschädigung über Lärmbelästigung bis Schwarzfahrten - gemeldet. Seit Start des Projekts Fahrplan sind die Meldungen um rund 75% zurückgegangen!" Dadurch steigt natürlich auch das subjektive Sicherheitsgefühl aller Bahnkunden.
Jeder Beschwerde wird mit Verhältnismäßigkeit nachgegangen, bei schwerem Vandalismus oder persönlicher Gewalt wird die Exekutive tätig.
Jugendinitiative-Leiterin Sabine Wolf: "Umgekehrt nehmen die Jugendlichen die ÖBB als Partner verstärkt wahr und greifen sogar auf deren Lehrstellen-Angebot zu."



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.