Gastro-Sperre bis Ostern
Zirler Wirte lassen nichts unversucht
ZIRL. "Es ist nicht mehr nachvollziehbar" – so reagieren Markus und Sabrina Seidl vom Cafe "Schwarze Katz" in Zirl auf die Gastro-Sperre bis Ostern.
Unverhältnismäßig
Ganze sechs der letzten zwölf Monate mussten die beiden Gastwirte ihr Lokal im Zirler Dorfzentrum nun bereits geschlossen halten. Für sie ist die Unverhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen das schlimmste:
"Die Relationen sind für uns nicht mehr nachvollziehbar. Wir sind sicher keine Corona-Leugner oder Wut-Wirte, wir hatten das Virus bereits. Doch wenn Handel und körpernahe Dienstleister geöffnet haben dürfen, macht es für uns keinen Sinn, Cafes zugesperrt zu lassen."
Nichts bleibt unversucht
Um die schnellstmögliche Öffnung der Gastbetriebe voranzutreiben, beteiligten sich die beiden Zirler an der Aktion "5 vor 12" – wir öffnen wieder. Gemeinsam mit Sänger Gregor Glanz wurden zwei Videos aufgenommen, die auf die Notlage der Wirte im ganzen Land aufmerksam machen. Die Videos erlangten großen Zuspruch. An eine Öffnung der Gastronomie-Betriebe vor Ostern glaubt Sabrina Seidl dennoch nicht:
"Ich glaube nicht, dass wir so schnell wieder aufmachen. Aber wenn wir nicht bald wieder öffnen dürfen, wird's viele von uns "aufschnaggln." Die versprochenen Förderungen und Ersatzzahlungen reichen nicht."
Der soziale Aspekt
Das beliebte Cafe von Markus und Sabrina wird von vielen ZirlerInnen als sozialer Treffpunkt genutzt. Dieser Aspekt fällt seit Monaten komplett in's Wasser.
"Wir haben eine soziale Verantwortung im Dorf, diese können wir jetzt nicht ausüben. Für die Menschen, die regelmäßig zu uns kommen fällt ein wichtiger Bestandteil ihres sozialen Lebens weck. Viele plagt die Einsamkeit, das muss ein Ende haben. Wir haben uns ja nicht umsonst den Beruf Wirtsleute ausgesucht. Wir lieben und leben das soziale und suchen das auch. In Zirl hält man zusammen, auch deswegen haben wir bis jetzt durchgehalten.“
Stillstand muss enden
Sabrina Seidl trat kürzlich auch im Fernsehen auf und schilderte die Situation der Wirte in einem Interview. Die Zirlerin und ihr Partner lassen nichts unversucht, um die Leidenszeit der Gastronomie zu verkürzen. Abhängigkeit von Hilfeleistungen und den Zwang zum Stillstand will Markus Seidl schnellstmöglich beendet sehen:
„Wir wollen für unser Geld arbeiten gehen. Die Arbeitsroutine ist wichtig für den Lebenssinn. Eine Öffnung unter Corona-Regeln kann funktionieren, wegen der Gastronomie steigen die Corona-Zahlen nicht so hoch an, dass man dafür tausende Existenzen aufs Spiel setzen kann.“
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