Wohn- und Geschäftsgebäude in Zirler Kirchstraße: Projekt abgesagt
Keine Zukunft für Wohn- u. Geschäftsprojekt in Zirler Kirchstraße, für Investor Rasinger eine Fehlplanung!
ZIRL. "Null Interesse, keine Nachfrage", so begründet Ing. Helmut Rasinger nach BEZIRKSBLÄTTER-Anfrage seinen Rückzug in der Zirler Kirchstraße. Auf seinem ca. 2000 m² großen Privatgrundstück mit vielen Altbauten zwischen Kirchstraße und Morigglgasse plante der Unternehmer die Errichtung eines neuen Wohn- und Geschäftshauses. Das alte und baufällige Gebäude-Ensemble sollte abgerissen werden. Der Neubau sollte die Kirchstraße aufwerten. Dazu hat der Investor zusammen mit der Marktgemeinde Zirl einen Architektenwettbewerb initiiert. Das Zirler Architekturbüro Fügenschuh/Hrdlovics erhielt den Zuschlag, das Siegerprojekt wurde im Feber dieses Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt (BB hat berichtet, siehe hier: http://www.meinbezirk.at/telfs/lokales/siegerprojekt-fuer-das-neue-ortszentrum-in-zirl-d1625849.html).
Projekt ohne Aussicht
Zwischen der belebten Kirchstraße und der engen Morigglgasse sollen einzelne Baukörper mit Wohnungen, Geschäften, Grünflächen und Tiefgaragen entstehen. Auch ein Restaurant und einen 400 m² großen Dorfplatz beinhalten die Pläne. Die Gemeinde hat Interesse an einer Verkehrslösung, breitere Gehsteige und die Erneuerung der Bausubstanz. Während der damalige Bgm. Josef Kreiser im Projekt eine große Chance für die Ortskernentwicklung sah, ein Zentrum der Begegnung, kommunikativ, grün und mit tollen Geschäften und genügend Tiefgaragenplätzen, stellte sich das Projekt für Helmut Rasinger als unwirtschaftlich heraus: "Es ist eine Fehlplanung. Es wurde ganz nach den Richtlinien des Landes geplant, nicht nach meinen Vorgaben. Es ist zu viel grün, Bäume und ungenutzte Flächen. Es fehlen Parkplätze, jene in der Tiefgarage reichten nur für die Wohnungen. Für Geschäftsinhaber ist es nicht rentabel, auch weil die Abschreib-Möglichkeiten fehlen, da ist auch die Politik schuld. Kein Unternehmer hat Interesse, sich unter diesen Voraussetzungen hier niederzulassen", erklärt Rasinger. Die Gestaltung der Freiflächen hätte die Gemeinde mitfinanziert.
Andere Vorhaben
Mehr als 10 Mio. € wollte Rasinger in sein Projekt investieren, Baubeginn hätte 2017 sein sollen. "Aber wenn ich es unter diesen Umständen baue, würde man mich für senil erklären", so Rasinger. Auf seinem Grundstück in der Kirchstraße wird sich die nächste Zeit nichts tun. Noch wohnen hier Leute und das Ensemble erhält sich selbst durch Mieteinnahmen, erklärt der Eigentümer. Ing. Rasinger hat jetzt andere Pläne: Die Erweiterung seines Hotels "Tyrolis", wenn durch Umsiedelung seines Musikverlages in einen Neubau in der Meilstraße Räume frei werden. Dann wird das Hotel von 30 auf 70 Zimmer aufgestockt.
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