Motocross
Staatsmeister Florian Hellrigl aus Telfs im Interview

Für den Staatsmeister ist der Spaß am Fahren entscheidend. | Foto: Crossnews.at
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TELFS. Der frischgebackene Motocross-Staatsmeister Florian Hellrigl aus Telfs im Bezirksblätter-Interview.

Hallo Florian, gratuliere zum MX2 ÖM Staatsmeistertitel! Was bedeutet dir dieser Sieg?

FLORIAN HELLRIGL: Danke! Insgeheim ist das ja schon länger ein Ziel von mir. Als Sportler willst du natürlich immer auf ein Ziel hinarbeiten. Dass ich mich heuer durchsetzen konnte, ist natürlich super. Ich fahre ja schon seit über 10 Jahren mit und heuer hat einfach alles zusammengepasst.

Wie hat es sich angefühlt, als Sieger über die Ziellinie zu fahren?

Als erstes habe ich eine große Erleichterung gespürt. Beim letzten Lauf war der Druck natürlich sehr groß. Ich ging mit 11 Punkten Rückstand in die letzten beiden Renntage, bzw. die letzten vier Läufe. Da der Sieger 25 Punkte und der zweitplatzierte 22 Punkte bekommt, musste ich in der Theorie alle Rennen gewinnen, falls mein Konkurrent (Roland Edelbacher) immer Zweiter werden sollte. Das ist mir Gottseidank gelungen und so stehe ich in diesem Jahr als Sieger da.

Was waren die entscheidenen Faktoren am Weg zum Titel?

Insgesamt wurden wir beide nur einmal Dritter. Den Rest der Läufe war immer er auf eins und ich auf zwei oder umgekehrt. Vor dem letzten Rennwochenende war klar: Wer den besseren Tag hat, gewinnt den Titel. Am Ende habe ich sieben Siege und er sechs, es war also sehr knapp. Grobe Schnitzer darfst du dir da nicht erlauben, sonst bist du raus. Am Ende hat mir eine zuverlässige Maschine, die körperliche Fitness, viel Training und ein tolles Team auf meinem Weg geholfen.

In der Luft fühlt sich der 25-jährige Telfer sichtlich wohl. | Foto: Crossnews.at
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Wieviel muss man trainieren, um Staatsmeister zu werden?

Eines Voraus: Viel Freizeit habe ich neben meinem Vollzeit-Job nicht mehr. Zwischen März und Oktober fahren wir an 20 Wochenenden. Auf der Maschine trainiere ich 1-2 mal die Woche in Rietz und an den anderen Tagen mache ich Kraft-/bzw. Ausdauertraining. Mit ein oder zwei Renntagen am Wochenende bin ich mit sechs Tagen in der Woche gut dabei. Da bin ich schon sehr gefordert. Mein Mentaltrainer hilft mir vor allem nach den Rennen, das alles zu verarbeiten. Was die Arbeit betrifft: wenn ich einmal einen Nachmittag frei brauche, dann ist das auch kein Problem.

Was ist dein Erfolgsrezept?

Spaß - das ganze sollte auf jeden Fall Spaß machen. Gottseidank macht mir das ganze sehr viel Freude seit ich mit 5 Jahren meine ersten Rennen gefahren bin. Ich glaube auch in Zukunft wird der Spaß nicht zu kurz kommen. Wichtig für den Erfolg ist natürlich immer die richtige Maschine. Mit meiner aktuellen Zweitakt-KTM komme ich sehr gut zurecht. Mal sehen, wie gut mir die neue Maschine im kommenden Jahr liegen wird. Der Erfolg kann aber natürlich auch nur über ein gut eingespieltes Team führen. In meinem Fall das Zauner Racing Team und natürlich auch mein Vater, der die meisten Schraubarbeiten an der Maschine macht. Das ich beim MSC Rietz fünf Minuten von zu Hause auf einer Top-Anlage trainieren kann, ist natürlich ideal.

Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Ich möchte international noch ein paar Top-Ergebnisse einfahren. Ganze Saisonen wo anders zu fahren, geht sich nicht wirklich aus. Heuer habe ich aber z.B. bei der Europameisterschaft in meiner Klasse den 5. Platz gemacht. Vielleicht geht da in Zukunft noch mehr. National möchte ich nächstes Jahr natürlich meinen Titel verteidigen.

Für den Staatsmeister ist der Spaß am Fahren entscheidend. | Foto: Crossnews.at
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Hast du ein Ritual vor dem Rennen?

Tatsächlich läuft das bei uns immer gleich ab. Am Abend vorher grillen wir als gesamtes Team, um uns einzustimmen. Danach geht es zum Schlafen in den Van und um acht Uhr steht dann das erste Training an. Vor dem Training schlafe ich in der Regel noch eine Dreiviertelstunde, um Energie zu sparen, dann wird noch einmal alles gecheckt, die Brillen geputzt und dann geht auch schon das Rennen los.

Wie bist du überhaupt dazu gekommen, Motocross zu fahren?

Der Papa hat mich dazu gebracht. Mit 5 Jahren habe ich das erste Motocross bekommen und im selben Jahr bin ich dann auch schon mein erstes Rennen gefahren. Seitdem habe ich nie aufgehört (lacht).

Was machst du, wenn du nicht auf dem Motocross sitzt?

Neben dem Training mache ich gerne etwas mit der Freundin oder den Freunden. Das kann sporteln oder auch essen gehen sein. Ab und zu würd ich gern auch noch die Playstation anwerfen, aber dafür bleibt mir in der Regel keine Zeit.

Was kannst du dem Nachwuchs mit auf den Weg geben?

Spaß muss immer dabei sein - wenn's keinen Spaß macht, hat es nicht viel Sinn. Obwohl ich das vielleicht nicht immer gemacht habe: Man sollte auf die Tipps der Älteren hören.

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