BezirksBlätter vor Ort
Nachhaltige Mobilität auf dem Vormarsch
Reither Bürgermeister Dominik Hiltpolt im Gespräch über die vielen Vorhaben in der Gemeinde.
REITH. Abfahrverbote, Straßensanierungen, Umfahrungslösung und ein Rad-Konzept: Der Bürgermeister von Reith bei Seefeld, Dominik Hiltpolt, erklärt im Gespräch die anstehenden Projekte.
Seit Kurzem gibt es Abfahrverbote für den Durchreiseverkehr. Wie sehen Sie die ersten Auswirkungen?
Bgm. Dominik Hiltpolt: An Spitzentagen werden in beide Richtungen mehr als 20.000 Fahrbewegungen gezählt. Wir beobachten schon seit Längerem, dass bei Staulagen der Durchzugsverkehr von der B177 auf die Gemeindestraßen abfährt und versucht, den Stau über die Ortsgebiete zu umfahren. Die Navigationsgeräte verschärfen diese Problematik zunehmend.
Mit Christi Himmelfahrt am 9. Mai und dem darauffolgenden Pfingstwochenende wurden die Abfahrverbote erstmals in Kraft gesetzt (HIER zum Bericht). Ein erster Erfahrungsbericht zeigt, dass diese Maßnahmen größtenteils ihre Wirkungen erzielt haben. In Abstimmung mit den anderen Plateaugemeinden werden wird aber die Verkehrslage laufend beobachten und sollte es erforderlich sein, weitere Maßnahmen bei der Straßenverkehrsbehörde anregen.
Brennendes Thema ist auch die Umfahrung Leithen. Wie weit ist man hier?
Ja, die Landesstraßenverwaltung ist hier auf einem sehr guten Weg. Der zuständige Projektleiter des Landes arbeitet mit vollem Eifer an einer möglichst raschen Umsetzung des Vorhabens. Der nächste Schritt ist, dass das Land Tirol mit den betroffenen Grundeigentümern Gespräche führen und diese in den weiteren Planungsprozess einbeziehen wird. Ein offener und ehrlicher Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten erscheint mir hier wichtig und ich werde mich dafür auch besonders einsetzen.
Sie sind Obmann des Planungsverbandes am Seefelder Plateau. Welche Projekte sind derzeit in der Region in Planung?
Wir haben uns am Plateau der Stärkung nachhaltiger Mobilität verschrieben und dazu gehört zentral die Einschränkung des Individualverkehrs und der Ausbau der Radwege. Es gibt aktuell ein Radweg-Konzept: Wir möchten für die vier Plateau-Gemeinden bestehende Wege lückenlos schließen und so einen gut nutzbaren zusammenhängenden Radweg zu erhalten. Dabei sind wir bestrebt, die bereits vorhandene Infrastruktur so gut wie möglich zu nutzen. Zudem ist es ein langfristiges Ziel, an den Isartalraddweg und - in weiterer Folge - an den Inntalradweg bis nach Zirl anzuschließen. Der Bund fördert nachhaltige Mobilitätsprojekte bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten. Zudem werden wir uns zusätzlich auch um Förderungen des Landes Tirol bemühen.
Gibt es weitere zukunftsfitte Projekte in der Region, die den Verkehr betreffen?
Der Verkehrsverbund Tirol hat den Zuschlag für die Umrüstung des Verkehrskonzeptes am Seefelder Plateau auf E-Busse. Das bedeutet, es werden ab 2025 alle Busse, die am Plateau unterwegs sind, nur noch mit Elektromotoren betrieben werden. Die Mehrkosten der Umstellung auf die E-Mobilität wird zu 100% durch das Land Tirol getragen.
Umfahrung für Leithen wird fix
REITH. Zur weiteren Entlastung der verkehrsgeplagten Reither Bevölkerung soll eine Umfahrung in Leithen kommen. Der nächste Schritt ist, mit den Grundeigentümern der Gebiete, auf denen die Umfahrung errichtet wird, Gespräche zu führen und sie möglichst früh in diesen Planungsprozess einzubeziehen. Noch vor dem Sommer wird dies konkreter. Es hänge nun sehr von den Landesbehörden ab, denn es müssen viele Genehmigungen bezüglich Naturschutz etc. eingeholt werden, meint Bgm. Hiltpolt. Die Planung für die Umfahrung ist im Zeitrahmen.
Reith bekommt eigenen Kassenarzt
Dr. Thomas Gufler heißt der Kassenarzt für Allgemeinmedizin, der in Reith bereits im Sommer beim Bahnhof eine Arztpraxis eröffnen wird. Da derzeit noch keine adäquaten Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, wird die Arztpraxis voraussichtlich für die nächsten drei Jahre in einem Containersystem eingerichtet.
Investitionen für die Sicherheit
REITH/S. Ein wichtiges Projekt für die Gemeindevertreter von Reith bei Seefeld ist das anstehende Hochwasserschutzprojekt am Niederbach. Die aktuelle Hochwasserverbauung datiert noch aus dem Jahr 1929.
Der desolate Zustand der bestehenden Schutzbauten am Niederbach ist seit vielen Jahren bekannt. Vor allem bei den Sperren oberhalb des Ichthyolwerkes ist eine dringende Sanierung bzw. Wiederherstellung der Schutzbauten erforderlich.
Die Gesamtbaukosten, welche von der Wildbachverbauung in den Jahren 2024 bis 2029 durchgeführt werden sollen, belaufen sich auf Euro 5.500.000. Die Gemeinde Reith B. S. hat davon einen Kostenanteil in der Höhe von Euro 800.000 zu tragen.
Wasser und Abwasser
Die Gemeinde investiert im Jahr 2024 über 600.000 Euro in die bestehenden Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen. Die Grundlage für dieses Vorhaben bildet die Erstellung eines sogenannten Leitungsinformationssystems kurz „LIS“. Hierbei werden sämtliche Wasser- und Kanalleitungen, vermessen, planlich und digital dokumentiert sowie der aktuelle Zustand der Leitung erhoben.
Flächendeckende Breitbandversorgung
REITH/S. Die Gemeinde Reith ist bestrebt, die Breitbandversorgung im gesamten Gemeindegebiet auszubauen. Bereits seit dem Jahr 2016 wird laufend investiert, mittlerweile sind es Euro 650.000. Der Ausbau soll in den nächsten Jahren zügig voran getrieben werden. Jährlich ist geplant, dass für diese wichtige Versorgung weitere Euro 100.000,00 investiert werden. Interessierte können die Verfügbarkeit von Breitband an ihrer Wohnadresse prüfen und ihr Interesse an einem Anschluss der Gemeinde mitteilen. Nähere Informationen und entsprechende Formulare sind auf der Homepage der Gemeinde Reith unter Bürgerservice – Breitband ersichtlich.
LED-Beleuchtung
Bereits abgeschlossen ist die komplette Umstellung der Straßenbeleuchtung in Reith auf LED-Leuchten. Diesen Auftrag führte die IKB durch. An 119 Zählpunkten leuchtet nun umweltfreundliches Licht. Dies ist nicht nur klimafreundlich, sondern spart Reith auch etwa die Hälfte der bisherigen Kosten für das Straßenlicht.
Freude bei Kletterer und Feuerwehr
Eine gute Nachricht hat Dominik Hiltpolt, Bürgermeister von Reith bei Seefeld, für alle Kletter-Fans: Im Sommer werden von den Bergbahnen Rosshütte zwei neue Klettersteige auf die Reither Spitze und den Härmelekopf errichtet und nächstes Jahr eröffnet. Die Planung hat das Reither Unternehmen alpinesicherheit.eu übernommen.
Die Freiwillige Feuerwehr Reith hat ebenfalls Grund zur Freude: Ein neues Mehrzweckfahrzeug ersetzt das alte, bisher im Einsatz tätige Kommandofahrzeug aus dem Jahr 1994. Mehr dazu lesen Sie hier: Neues Mehrzweckfahrzeug (MZFA) für Reith bei Seefeld
KONTAKT:
Gemeindeamt Reith bei Seefeld
Römerstraße 16
6103 Reith bei Seefeld
Telefon: +43 5212 3116
E-Mail: gemeinde@reith-seefeld.at
Website: www.reith-seefeld.at
Weitere Infos zu findest du auf unserer Themenseite
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