Bergrettung
Nach tödlicher Tragödie bleiben Bergretter auf Bergekosten sitzen

Foto: Bergrettung Leutasch
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LEUTASCH. Ein tragisches Unglück mit tödlichem Ausgang ereignete sich im Oktober des Vorjahres auf der Hohen Munde :  Ein 21-jähriger Deutscher unterschätzte die gefährlichen Wetterbedingungen, verirrte sich und erfror am Berg. Da der junge Mann über keine entsprechende Versicherung verfügte, bleibt die Bergrettung auf den Kosten sitzen.

"Wenn mehrere Orststellen über mehrere Tage hinweg eingebunden sind und der Hubschrauber zum Einsatz kommt, kann so eine Bergung schon ins Geld gehen. Ein Großeinsatz kostet pro Stunde circa 1.000 Euro", erklärt Michael Strigl, Ortsstellenleiter der Bergrettung Leutasch. Im Fall des 21-jährigen Deutschen, der die Munde unterschätzt hatte, dauerte die aufwendige Suche mit Bergung drei Tage. "Es war eine Tragödie, die uns sehr nahe ging."

MeinBezirk-Leser kennen die erschütternde Geschichte: Trotz Schneefalls und schwieriger Witterungsverhältnisse machten sich die Bergrettungen aus Leutasch, Telfs und Ehrwald gemeinsam mit zwei Hubschraubern auf die Suche. Schließlich gab es ein Fünkchen Hoffnung. Heldenhaft wurde deshalb auch während der Nacht intensiv nach dem Vermissten gefahndet. Schließlich konnte der Polizeihubschrauber Libelle Tirol den Leichnam bergen.

Die Kosten für die vielen Einsatzstunden summierten sich entsprechend – doch da das Unfallopfer keine Bergekostenversicherung hatte, blieb die Bergrettung auf den Ausgaben sitzen. Eine Fördermitgliedschaft bei der Tiroler Bergrettung oder eine Mitgliedschaft im Alpenverein (ÖAV) hätte diese Kosten übernommen. Grundsätzlich arbeiten die Bergretter ehrenamtlich und kommen für ihre Ausrüstung großteils selbst auf. Mit den Einnahmen aus Einsätzen und Spenden würden sich gerade mal das Einsatzfahrzeug und der laufende Betrieb finanzieren lassen.

Bergretter gesucht
Im Inntal oder Großraum Innsbruck hätten die Bergretter - sie riskieren manchmal viel, um Menschen in brenzligen Situationen zu retten - keine Personalprobleme. "In der Peripherie sieht es anders aus, wir können tatsächlich noch Unterstützung brauchen", sagt Strigl. Jährlich rückt die Ortsstelle Leutasch zu etwa 40 bis 50 Einsätzen aus. Freilich stehen regelmäßig Übungen und Fortbildungen am Programm.

Mehr unter:

Mein Bezirk berichtete über das Drama
https://www.leutasch.at/
https://leutasch.bergrettung.tirol/

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