Lehre
Kleine Betriebe tun sich schwer
REGION (jus). Große Betriebe, die eigene Lehrlingswerkstätten haben, tun sich meist nicht schwer, Lehrlinge zu finden. Anders sieht es bei den kleineren Betrieben aus. Sie trifft der Fachkräftemangel mit voller Wucht. "Es ist sehr schwierig, Lehrlinge zu finden", bestätigt Marianne Kirchmair von der Gärtnerei Kirchmair in Inzing. Sie gibt der Gesellschaft die Schuld: "In der Schule werden die Kinder ausgelacht, wenn sie sagen, sie wollen eine Lehre als Landschaftsgärtner machen. Das ist eine Katastrophe", empört sie sich. Sie hat momentan keinen Lehrling, wäre aber fest auf der Suche. "Es gibt einfach keine Nachfrage. Da muss sich die Regierung etwas einfallen lassen", fordert sie.
Dieses Problem kennt Christoph Hirschberger. Der Inzinger hat eine kleine Dachdeckerfirma. Auch er ist auf der Suche nach Lehrlingen, findet momentan aber keinen. "Schuld ist der Ehrgeiz der Eltern", ist er überzeugt. "Heutzutage muss ja jeder Matura machen."
Gastronomie trifft es hart
In wohl kaum einer Branche ist der Mangel an Fachkräften so groß, wie in der Gastronomie. Das bekommt Rainer Härting vom Hotel Munde am eigenen Leib zu spüren: "Seit zirka 4-5 Jahren ist es sehr schwierig, Lehrlinge zu bekommen", klagt er. Man sei zwar ständig auf der Suche, versuche es mit dem AMS und den gängigen Jobportalen, aber es ist "brutal", meint Härting.
Mit dem AMS arbeitet auch die Tischlerei Lüth in Zirl zusammen. Bei ihnen ist es unterschiedlich, in diesem Jahr haben sie sich leicht getan. Die kleine Tischlerei hat einen Lehrling, er hat bei ihnen geschnuppert und nach der Poly angefangen. Das ist allerdings eher die Ausnahme, meistens tue man sich sehr schwer, heißt es in der Firma.
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