Der Volksschauspiele-Uraufführungsreigen begann mit Hitzen
Die Geschichte rund um den Tiroler Frauenmörder Guido Zingerle eröffnete die diesjährigen Volksschauspiele in Telfs
TELFS (bine). Es ging viel Rauch auf der Telfer Rathaussaalbühne auf, als die „fliegenden Hitzen“ am vorigen Donnerstag unter Anwesenheit von Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kultur ihre umjubelte Premiere feierten. Das Tiroler Volksschauspiele Theater, das lt. Obmann Markus Völlenklee ohne Publikum einfach nichts wäre, wurde zum „Abenteuerspielplatz der Seele“ bzw. zum Schauplatz einer Bestie, die damals ganz Tirol verängstigte. Der Frauenschänder, Fremdenlegionär und Waldmensch, Vergewaltiger, Peiniger und Mörder Guido Zingerle ruft den heiligen Antonius und den Teufel aufs heiße Telfer Parkett. Gestritten wird nicht um die gesamte Wüste, sondern um ein einziges Sandkorn, G. Zingerles Seele. Lorenz Gutmann und Veronika Eberl haben Hand an den gefährlichen Tiroler Stoff gelegt und führen mit Direktheit und Erbarmungslosigkeit die Geschichte eines Mörders und seiner Opfer vor Augen. Unter der penibel und pietätvoll geführten Regie von Klaus Rohrmoser und auf einer wie immer von Karl-Heinz Steck perfekt an das Stück angepassten Bühne glänzen von den hervorragenden Schauspielern vor allem der abgrundtief bösartige und von seinen „fliegenden Hitzen“ gepeinigte Zingerle (Hannes Perkmann) sowie ein hinterlistiger, lustgetriebener, teuflischer „Joker“ (Daniel Klausner). „Da bleibt am Ende einfach nichts auf dieser Welt“, außer dem Wunsch wieder am Busen der Mutter zu ruhen.
Bgm. Christine Oppitz-Plörer, Alt-Bgm. Helmut Kopp mit Gattin Bella, Bgm. Christian Härting mit Gattin Steffi, Vbgm. Christoph Stock, Dr. Karl Gostner (Obmann TVB Innsbruck und seine Feriendörfer), Geschäftsführerin der Tiroler Volksschauspiele Silvia Wechselberger, Felix Mitterer, Obmann Markus Völlenklee mit seiner Barbara Aschenwald, Christian Mader (GWT) uva. waren sehr bewegt.
Nachgeschenkt:
Fegefeuer für das Patscherkofel-Ungeheuer
Die Hitzen treiben den brutalen Zingerle,
er erschrickt nicht nur mit seinem Fingerle!
Ziemlich direkt und mitunter grob geht es her,
Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil bitte sehr.
Und gebt Acht vor dem rot-lippigen „Joker“,
er liest Zeitung und spielt mit dem Hl. Antonius Poker.
Rauchend lässt der Teufel die heißen Flammen lodern,
wer bestialisch tötet soll in der Hölle vermodern!
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