Gemeinsam für den Frieden
Interreligiöser Friedensimpuls in Mösern

Die Teilnehmer der Pilgerwanderung und einige Zuhörer gedachten gemeinsam den Opfern des Ukraine-Kriegs. | Foto: Lair
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  • Die Teilnehmer der Pilgerwanderung und einige Zuhörer gedachten gemeinsam den Opfern des Ukraine-Kriegs.
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TELFS, MÖSERN. Mehrere Religionsgemeinschaften und der Verein „Telfer Aufbruch – Muslimisch-christliche Begegnung“ setzten am 13. April 2022 ein Zeichen für den Frieden – vor allem in der Ukraine.

Interreligiöser Friedensimpuls

Auf Anregung von Superintendent Olivier Dantine und Bischof Hermann Glettler haben sich Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften am Morgen zu einem interreligiösen Friedensimpuls an der Friedensglocke des Alpenraums in Telfs/Mösern zusammengefunden. Um 8 Uhr wurde der Tag im Zeichen des Friedens eingeläutet. Das Gebet war mit einer Friedenswanderung am Nachmittag verknüpft.

Protestläuten gegen den Wahnsinn

Neben der katholischen und evangelischen Kirche waren unter anderem Vertreter anderer christlicher Gemeinschaften präsent, wie auch vonseiten der jüdischen Gemeinde, der Muslime, der Aleviten, der Buddhisten und weiterer Gruppen.

„Das heutige Läuten ist ein Protestläuten gegen den Wahnsinn des andauernden Krieges in der Mitte Europas – ein Glockenschlag an das Gewissen aller Verursacher und Betreiber des Krieges: Im Namen Gottes hört auf!“

, begann Bischof Hermann Glettler, dem sich weitere Vertreter der Glaubensgemeinschaften mit Gebeten und Wünschen zum Frieden anschlossen. Günter Lieder, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg, hob dabei hervor:

„Niemand verlässt seine Heimat freiwillig.“

Zum Abschluss bedankte sich Superintendent Olivier Dantine, dass so viele der Anregung zum gemeinsamen Gebet gefolgt sind,

„über alle Grenzen und Religionen hinweg für den Frieden zu beten“.

Wanderung zur Friedensglocke als Höhepunkt

Ein weiteres zentrales Element der Aktionen an diesem Tag war die gemeinsame Pilgerwanderung von Telfs nach Mösern.

„Mit dieser Wanderung in der christlichen Karwoche soll unsere Anteilnahme am Schmerz aller durch Krieg, Gewalt und Flucht geplagten Menschen zum Ausdruck gebracht werden. Die Gebete stellen ein Mittel dar, unsere – angesichts von Gewalt und Mord – erzwungene Sprachlosigkeit und Ohnmacht in wirklichkeitsverändernde Worte zu verwandeln“

, erklärte Johannes Augustin vom Verein „Telfer Aufbruch – Muslimisch-christliche Begegnung“ im Vorhinein. Um 20 Uhr schloss die Friedensglocke den Tag mit ihrem Geläut ab.

Versuch des solidarischen Einklangs

Bischof Glettler sprach in seiner Rede von den vielen verschiedenen Bedeutungen des Glockenläutens:

„Das heutige Glockenläuten der internationalen Friedensglocke ist der Versuch des solidarischen Einklangs mit allen, die im Kriegsgebiet in Kämpfe involviert oder in anderer Bedrängnis sind, auch ein trauriges Weggeläut für die Millionen Geflüchteten. Das Läuten der Glocke – mit der Anwesenheit der VertreterInnen aller Religionsgemeinschaften in Tirol – ist eine demütige und zugleich zuversichtliche Bitte an Gott, dem das Schicksal der Menschen nicht egal ist. Glocken geben den Toten eine würdige Begleitung und bezeugen ein ewiges Leben, eine Zukunft bei Gott.“

Mehr zum Thema: 

Die Friedensglocke läutete in Mösern zum gemeinsamen Gebet
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