Nein zu Neuauflage des Stubai Marathons
Ein fix und fertiges Konzept läge am Tisch, aber dem TVB ist es zu teuer
Fritz Watzek aus Neustift und Ernst Lorenzi aus Sölden wollten den Staffellauf über vier Etappen bzw. acht hochalpine Hütten wieder beleben und damit für einen weiteren sportlichen Höhepunkt im sommerlichen Veranstaltungskalender sorgen. Unter anderem wegen der veranschlagten Kosten in Höhe von rund 150.000 bis 200.000 Euro muss das bis ins Detail ausgearbeitete Proposal nun aber ad acta gelegt werden!
STUBAI (tk). „Schade, aber dem TVB Stubai ist das alles zu teuer“, so Fritz Watzek, der bereits für die ersten vier Auflagen des Stubai Marathons verantwortlich zeichnete: „In meiner damaligen Funktion als Sportvereinsobmann habe ich den Blödsinn angefangen, weil es immer hieß, man solle mal was machen. Mit Ernst Lorenzi – dem Organisator des Ötztal-Marathons und Events wie der Hannibal-Aufführung – hätte ich diesmal einen echten Profi an meiner Seite gehabt. Aber wie gesagt, aus der Neuauflage wird leider nichts.“
Hochalpiner Staffellauf – Konzept wurde ausgebaut und erweitert!
Der fünfte Stubai-Marathon über 120 km und 8.014 hm hätte ein Berglauf-Sportevent der Extraklasse werden sollen. Geplant war das Ganze, wie zuletzt 1994, als Staffellauf für Teams mit je vier Athleten. Jede der vier Etappen bietet naturgemäß eine Reihe von landschaftlichen Reizen und hätte an alpinen Schutzhütten vorbeigeführt. Wesentliche Zielsetzung der Veranstaltung wäre aber natürlich gewesen, die Region Stubai ins Licht des öffentlichen Interesses zu rücken – immerhin ging man von mehreren hundert Teilnehmern aus.
Dafür wurde das Konzept auch ausgebaut und erweitert. Watzek: „Im gesamten Alpenraum gibt es keinen vergleichbaren Rundkurs und selbstverständlich hätte sich so ein Bewerb auch nachhaltig auf das Gästeaufkommen in der Region ausgewirkt!“ Die Umsetzung war bereits für heuer vorgesehen, wegen der kürzlich abgehaltenen Neuwahlen beim TVB Stubai hat man die mögliche Austragung allerdings bereits vorab auf das Jahr 2012 verschoben. „Mit Helfern, Hüttenwirten etc. hatten wir schon gesprochen – insgesamt waren fast 100 Leute ein Jahr lang in die Vorbereitungen involviert. An der Absage des TVB Stubai ist aber wohl nicht mehr zu rütteln“, so der enttäuschte Neustifter, der an dieser Stelle allen danke sagen möchte, die sich engagiert haben bzw. hätten. Nachsatz: „Von Seiten des TVB hieß es, man hätte ein anderes Projekt im Auge. Ich will mich mit niemandem anlegen, finde es aber traurig, dass bei solchen Dingen oft Auswärtige genommen werden, obwohl wir im Tal auch kreative Leute hätten. Für mich ist die Sache jedenfalls erledigt, ich tue nichts mehr!“ Watzek war immer einer von jenen, die viele Ideen im Kopf hatten und er scheute auch nicht davor zurück, so manches echte Großereignis in Angriff zu nehmen und umzusetzen.
Auch die heute notwendigen Sicherheitsauflagen erschreckten
TVB-Obmann-Stellvertreter Herbert Hofer schätzt die Bemühungen Watzeks und seiner Mitstreiter, bestätigt aber: „Die Kosten erscheinen uns im Verhältnis einfach zu hoch. Ob die für den touristischen Nutzen stünden? Dann ist das noch eine Geschichte, die heutzutage in der Form nicht mehr so leicht durchführbar ist – Stichwort Sicherheitsauflagen.“ Hofer verweist hierbei auch darauf, dass der Tourismusverband nicht als Veranstalter auftreten könnte, sich dafür erst ein Verein finden müsse und merkt an: „Es war eine schwere Entscheidung – kurzzeitig wurde sogar eine Light-Version ins Auge gefasst – aber es gibt Dinge, von denen wir glauben, dass das Geld besser eingesetzt ist.“ In Überlegung ist, nachdem heuer kein stubai-bikemarathon mehr stattfinden wird, ein Kombibewerb aus Laufen, Radeln und Paragleiten im Jahr 2012: „Sollte sowas gemacht werden, dann zu hundert Prozent mit Einheimischen“, versichert Hofer
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