Fusion
Aus drei mach eins
Die Bevölkerung von Matrei, Mühlbachl und Pfons sprach sich klar für eine Gemeindezusammenlegung aus.
WIPPTAL (suit). "Stimmen Sie einer Fusion der drei Gemeinden Matrei am Brenner, Mühlbachl und Pfons zu?", so lautete die Frage, die 2.773 Wahlberechtigte zu beantworten hatten. Und die Antwort war ein klares "Ja". Nachdem 1974 eine Zusammenlegung gescheitert ist, votierten am Sonntag in Matrei 95,79 %, in Mühlbachl 77,17 % und in Pfons 60,92 % für eine Zusammenlegung. Die Volksbefragung ist zwar nicht bindend, dient jedoch als Entscheidungsgrundlage für die drei Gemeinderäte, die bis Jahresende über die Fusion abstimmen werden. Beteiligt haben sich bei der Befragung in Matrei 53,77 %, in Mühlbachl 47,73 % und in Pfons 62 % der Wahlberechtigten. Zum Vergleich: bei der Nationalratswahl 2019 gaben 61,5 % der Wahlberechtigen in den drei Gemeinden ihre Stimme ab.
Erste Reaktionen
„Es war ein sehr aufregender Tag. Das mit Spannung erwartete Ergebnis war in Matrei ein klares Ja mit über 95 Prozent der Stimmen für eine Fusion. Ich kann mich nur bei den Bürgerinnen und Bürgern für das Vertrauen bedanken", freute sich Bgm. Paul Hauser über das klare Ergebnis. "Die Bevölkerung hat uns die Bestätigung gegeben, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir können zuversichtlich in die Zukunft gehen", ergänzte Bgm. Alfons Rastner. Für ihn ist die Fusion ein Vorbild für andere Kommunen: "Es muss in mehreren Tiroler Gemeinden zu einem solchen Schritt kommen." Etwas zurückhaltend waren die Gemeindebürger in Pfons, wo "nur" knapp über 60 % für die Zusammenlegung stimmten: "Pfons hat ein aktives Dorfleben und die Bürger sind sehr bemüht um ihre Gemeinde und mit dieser stark verbunden", sieht Bgm. Alexander Woertz einen möglichen Grund für die etwas verhaltene Zustimmung, betont aber dennoch: „Es freut mich sehr, dass so viele Bürgerinnen und Bürger bei der Volksbefragung mitgemacht haben. Man sieht, dass ihnen die Zukunft der Gemeinde am Herzen liegt.“
Lob vom LH Platter
In einer ersten Reaktionen freute sich auch Landeshauptmann Günther Platter über die hohe Zustimmung: "Die Bürger haben mit ihrem klaren Votum eine richtungsweisende Entscheidung getroffen. Wir haben immer betont, dass wir gegen Zwangsfusionen über die Köpfe der Bevölkerung hinweg sind, sondern auf Kooperation und Freiwilligkeit setzen. Wenn ein solches Vorhaben Erfolg haben soll, dann muss es von den Menschen mitgetragen werden. Auch wenn die drei Gemeinden seit jeher eng miteinander verbunden sind, ist dieses heutige Ergebnis keine Selbstverständlichkeit, sondern vor allem auch der Erfolg der Bürgermeister Paul Hauser, Alfons Rastner und Alexander Woertz, die mit ihrer offenen und transparenten Informationspolitik die Basis für diese heutige Entscheidung gelegt haben."
Mehr aus der Region.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.