Stubaier Bergwächter
"Von wegen Salatgendarm oder Blumenstreichler!"
Neues Führungsduo stellt sich und die Einsatzstelle vor und hofft auf neue Mitglieder.
STUBAI. Neuer Chef der Bergwacht-Einsatzstelle Stubai ist Ebi Suitner aus Fulpmes, sein Stellvertreter Thomas Kramer aus Neustift. Die beiden folgten damit vor kurzem Toni Erhard und Ernst Pfurtscheller nach, die sich aus Altersgründen zurückgezogen haben. Erhard hatte die Funktion nebenbei bemerkt über 30 Jahre inne! Der Wechsel bringt also eine Verjüngung mit sich. Geht es nach Suitner und Kramer, soll sich diese künftig aber nicht nur an der Spitze, sondern auch in den Reihen der Organisation bemerkbar machen und somit auch der vorherrschenden Personalnot Einhalt gebieten.
Nachwuchs dringend gesucht
25 Bergwächter zählt die Einsatzstelle Stubai derzeit, wobei aber einige bereits das Alter von 60 Jahren überschritten haben und somit dienstbefreit sind. Alle anderen leisten etwa zwölf Dienste pro Jahr, heißt einen pro Monat und der umfasst meist ein bis drei Stunden. Kein allzu großer zeitlicher Aufwand also, der aber einen wichtigen Beitrag für ein funktionierendes gesellschaftliches Zusammenleben bedeutet.
Weniger Mitglieder, mehr Aufgaben
"Wir hoffen, dass sich in Zukunft wieder einige neue Mitglieder melden. Der Bergwacht kann man schon ab dem Alter von 16 Jahren beitreten", so Suitner dazu. Er und Kramer selbst sind Bergwächter mit Leib und Seele, weil sie sich gerne für das Tal und die Natur sowie die Einhaltung so mancher Gesetze einsetzen. Darunter fallen unter anderem die Kontrolle des Feldschutzgesetzes – Stichworte Hundekotaufnahme- und Leinenpflicht –, des Abfallwirtschaftsgesetzes oder die Überwachung der Landschaftsschutzgebiete, wo speziell Fahrverbote gerne ignoriert werden.
Illegale Camper en masse
Ein großes Thema ist im Stubai auch die Einhaltung oder eben Nichteinhaltung des Tiroler Campinggesetzes. "Im Rahmen des Stubai-Cup beispielsweise, wurden etliche Parkplätze bei den Elferliften von Wohnmobilen blockiert. Das Campieren außerhalb ausgewiesener Plätze ist aber grundsätzlich verboten – das gilt übrigens für Fahrzeuge aller Art und auch Zelte und Biwaks", berichtet Kramer. Ähnliche Probleme gibt es auf den Parkplätzen der Stubaier Gletscherbahnen, der Schlick 2000 oder auch im Bereich von Gleins oberhalb von Schönberg. "Zur Not holen wir die Polizei dazu", erzählen die Bergwächter, dass einige durchaus glauben, sie nicht ernst nehmen zu müssen, obwohl oft auch Uniform getragen wird. "Wir können anhalten und informieren und wenn das nicht reicht, können wir natürlich auch anzeigen", erinnern Suitner und Kramer abschließend an ihren Auftrag.
Zur Sache
Bergwächter/in werden können Sie, wenn Sie österreichischer Staatsbürger mit Hauptwohnsitz in Tirol sind, körperlich und geistig geeignet sind, zuverlässig sind und über einen ausgezeichneten Leumund verfügen und älter als 16 Jahre alt sind. Geboten werden laufende Fortbildungen im Rechtsbereich und in Erste Hilfe, psychologische Schulungen zur Konfliktbewältigung, ein Arbeitsplatz in der Natur, Teamgeist und Kameradschaft.
www.meinbezirk.at
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