Verkehr Wipptal
Strategiepapier für Brennerkorridor aufgesetzt
Vertreter:innen aus dem nördlichen und südlichen Wipptal machten ihrem Unmut Luft.
TRINS/WIPPTAL. "Die Verkehrssituation auf der A13 Brennerautobahn ist nicht nur ein lokales, sondern ein überregionales Problem", so der Tenor. Und weil eben Nord und Süd betroffen sind, luden der Wipptaler PV-Obmann LA Bgm. Florian Riedl, sein Stv. Bgm. Karl Mühlsteiger und der Präsident des Südtiroler Gemeindeverbandes, Andreas Schatzer, die Präsidentin der Bezirksgemeinschaften Wipptal Monika Reinthaler sowie der Sterzinger Bgm. Peter Volgger am Donnerstag zu einem gemeinsamen Pressetermin in den Wipptalerhof.
"Maß längst überschritten"
Auf der Agenda standen das Verkehrsthema samt allen damit einhergehenden Belastungen und die Lueg-Problematik. Riedl, selbst seit sieben Jahren Verkehrssprecher im Tiroler Landtag, ärgert sich, dass trotz aller Bemühungen nichts passiert: "Es gibt zwar viele Beschlüsse, Papiere und Willensbekundungen für Limitierungen, Dosierungen etc., aber echte Entlastungsmaßnahmen lassen weiter auf sich warten. Wir stehen jetzt bei elf Millionen Pkw und zweieinhalb Millionen Lkw, die pro Jahr über die Brennerautobahn rollen – es ist zuviel!" Ganz ähnlich sahen das die anwesenden politischen Vertreter:innen aus Südtirol, weshalb man künftig auch mehr am grenzüberschreitenden Strang ziehen will. In einem gemeinsamen Strategiepapier für den Brennerkorridor wurden dazu Forderungen formuliert, die vor allem auf die Rückgewinnung von Lebensqualität und Lebensraum abzielen. Das Ganze wird nun der Euregio übergeben.
Betriebe bald abgeschnitten?
Die derzeit größte Sorge bereitet allen die bevorstehende Erneuerung der Luegbrücke bzw. die dort drohende Einspurigkeit. Gravierende Auswirkungen auf das niederrangige Straßennetz werden befürchtet. "Wie das funktionieren soll, weiß keiner. Die Staus könnten bis nach Trient und in den deutschen Raum reichen", so Riedl. Thomas Nocker, geschäftsführender Gesellschafter von Nocker Metallbau in Navis, machte dazu neuerlich auf die (Existenz-)Ängste der heimischen Wirtschaft aufmerksam: "Wir haben 100 Mitarbeiter:innen und dementsprechend auch eine Verantwortung. Wir fordern Perspektiven, wie das ablaufen soll – kommen wir mit unseren Produkten noch von und zum Betrieb oder nicht? Wir brauchen Planungssicherheit!"
Scharfe Worte von Mühlsteiger
Für die Verzögerungen des Bauvorhabens lässt Mühlsteiger der Gemeinde Gries nicht den schwarzen Peter zuschieben: "Die Asfinag befand sich 15 Jahre lang im Dauerschlaf. Das führt jetzt zu einem riesen Fiasko." Auch an Verkehrsministerin Leonore Gewessler ließ der Ortschef kein gutes Haar: "Sie hat uns nicht ein einziges Mal Gehör geschenkt. Das ist primitiv und inkompetent. Entweder ist ihr das Wipptal topografisch nicht bekannt, oder sie wurde vom Navi fehlgeleitet." Dass sich Gries gegen den laufenden "Drüberfahrkurs" weiter mit allen rechtlichen Mitteln zur Wehr setzen wird, daran ließ Mühlsteiger zugleich keinen Zweifel.
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www.meinbezirk.at
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