Knappes Votum
Steinacher entschieden über neue Gestaltung des Kurparks
Spannende Gemeindeversammlung am Mittwoch in Steinach: Bürger stimmten über Projekte zur Weiterentwicklung des Kurparks ab. Favorisiert wurde eine Variante, die dem Areal ein ganz neues Erscheinungsbild verleihen wird.
STEINACH. Der große Kurpark in Steinach fristet ein etwas tristes Dasein. Zwar ist das Areal an sich mit einem ehrwürdigen Pavillon, reichlich Platz und viel Grün mitten in der Marktgemeinde ansprechend – es fehlt u.a. aber an einer Überdachung, barrierefreien Sanitäranlagen sowie ordentlichen Ausschankbuden für die Vereine. Dass sich daran etwas ändern soll, steht schon länger auf der Agenda der Gemeindeführung. Die Möglichkeiten der Revitalisierung sind aber denkbar vielfältig. Daher ließ man die Bürger entscheiden.
Viele Ideen
Nach der Begrüßung durch Bgm. Florian Riedl, in der er auch kurz von den Fortschritten beim Großprojekt Volksschulneubau plus neue Bushaltestelle, den neuen Wasserspielen samt Kneippanlage beim "Wasserle" und den Rekord von rund 15.000 Eintritten beim Freischwimmbad berichtete, ging es gleich zur Sache. Sechs Architekten waren im Vorfeld für die Ideenfindung angeschrieben worden. Drei Entwürfe hat der Gemeinderat mittels geheimer Abstimmung in die engere Auswahl genommen. "Wir werden euren Willen umsetzen", stellte Riedl klar, dass die letzte Entscheidung über das Siegerprojekt allein bei den hunderten im Wipptalcenter anwesenden Steinachern lag.
Drei Projekte präsentiert
Der im Ort wohnhafte Architekt Alexander Gastager präsentierte eine Variante mit flexibel verwendbaren Holzhütten, die großzügige Vordächer aufwiesen, einer separaten WC-Anlage und Spielemöglichkeiten. Architekt Christian Bartl aus Steinach visualisierte gemeinsam mit Ziviltechniker Clemens Kerschbaumer und Bernhard Lindner (Zeichenbüro) die aufwändigsten Pläne: Eine moderne Überdachung aus Glas und Stahl für rund 400 Besucher, über die dank integrierter Photovoltaikmodule Strom gewonnen werden kann. Die Leichtkonstruktion soll direkt an den bestehenden Pavillon angebaut werden und somit auch die perfekte Akustik erhalten. Die Arbeitsgemeinschaft schlug zudem vor, den Aufgang zum Kurpark zu attraktivieren und will keinen Baum fällen. Die Standln aus Beton und Holz würden direkt in den steilen Hangbereich eingebaut und über eine Brücke unter dem Dach mit der Spielfläche auf der anderen Seite verbunden. Die ARGE mit Baumeister Bernhard Auer aus Trins und Architekt Bernd Reiner hingegen setzte auf einen zusätzlichen Garten-Pavillon und und eine sehr flexible Überdachungsmöglichkeit mit speziellen fünf mal fünf Meter Schirmen aus textilen Strukturen.
Unterschiedliche Berechnungen
Vergleichbar waren die Projekte nur bedingt. Vor allem im Hinblick auf den vorgegebenen Kostenrahmen von 400.000 Euro wurde völlig unterschiedlich gerechnet. Projekt eins und drei blieben total im Rahmen. Die Werber für Projekt zwei kalkulierten große Fördersummen, zB seitens Leader, ein, wodurch die Kosten für die Gemeinde statt der eigentlich rund 800.000 Euro auf geschätzte ca. 200.000 Euro fallen sollen. Förderwürdig wären grundsätzlich – wahrscheinlich – alle drei Projekte. Darüber waren Gastager, Auer und Reiner freilich ebenfalls in Kenntnis gesetzt worden. Sie wollten jedoch "kein Geld verplanen, das man (noch) nicht hat". Nach einer Fragerunde, bei der die moderne Überdachung schon am meisten diskutiert wurde, stimmte Steinach ab.
Detailplanung für "Kurpark Revival"
Am Ende entfielen 113 der 233 abgegebenen, gültigen Stimmen auf das Projekt von Bartl, Kerschbaumer und Lindner. Gastager's Entwurf bekam 100 Kreuzerl und die Idee von Auer und Reiner 20. Wie eingangs betont, war das Votum der Bevölkerung zugleich bindender Auftrag für den Gemeinderat. In einer angehängten Kurzsitzung wurde sogleich einstimmig beschlossen, den Siegerentwurf weiter zu verfolgen. Hier geht es jetzt in die Detailplanung. Läuft alles nach Plan soll das Projekt "Kurpark Revival" der Unizono design und planungs GmbH im Herbst 2026 fertig gestellt sein. Ein Aber gibt es allerdings: Sollten nicht genügend Förderungen lukriert werden können, kommt doch noch das zweitgereihte Projekt zum Zug.
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