Neustift
Nächstes Bioheizwerk als Baustein zur Energieautarkie
Der Ausschuss für Energie, Umwelt, Recycling und Nachhaltigkeit hofft auf ein klares Bekenntnis des Neustifter Gemeinderats zu einem Nahwärme-Projekt in Unterberg.
NEUSTIFT. Seit Beginn der neuen Gemeinderatsperiode gibt es in Neustift einen Ausschuss für Energie, Umwelt, Recycling und Nachhaltigkeit. Dem steht der neu im Gemeinderat vertretene Daniel Neunhäuserer (Junges Neustift) vor. Der 30-Jährige sprüht vor Energie: "Ich war lange im Management für Produktentwicklung tätig und möchte der Gemeinschaft jetzt etwas von meiner persönlichen Energie zurückgeben."
Keine Leitung nach Medraz
Gemeinsam mit den weiteren Ausschussmitgliedern hat Neunhäuserer bereits einen Leitfaden formuliert, wo Neustift bei so wichtigen Punkten wie der Stromgewinnung oder der Energieversorgung langfristig hin soll. Das Ziel ist hoch gesteckt: Möglichst energieautark will man werden. Das Potenzial dafür orten Neunhäuserer & Co. im Ausbau erneuerbarer Energien. Eine wichtige Grundlage für die nächsten Schritte liefert eine Energieerhebung, die im gesamten Ortsgebiet gemacht wurde. Neunhäuserer: "Dabei stellte sich u.a. heraus, dass es in Kampl und Neder leider zu wenig Rückmeldungen für einen Anschluss an das Bioheizwerk in Fulpmes-Medraz gibt. Das Ganze wäre unwirtschaftlich und deshalb werden diese Überlegungen ad acta gelegt. Der Ausschuss bemüht sich aber weiterhin, Alternativen zu finden."
Nahwärme für Krößbach und Gasteig
Andererseits gibt es ausreichend Interessenten für ein Nahwärme-Projekt in Unterberg. Dafür hat sich besonders auch Ausschussmitglied Josef Völlenklee (Zukunft Neustift) voll ins Zeug gelegt. Dieses zweite Bioheizwerk in Neustift – eines besteht ja schon nahe Schaller – könnte die Ortsteile Krößbach, Gasteig und Neugasteig mit Wärme versorgen. "Aus Gesprächen mit diversen Gemeindevorständen lassen sich erste positive Vorzeichen für eine Realisierung ableiten. Jetzt hoffen wir auf den entsprechenden Beschluss im Gemeinderat, damit wir zügig weiterkommen", will Neunhäuserer auf's Gaspedal drücken, denn: "Noch sind die Fördertöpfe prall gefüllt! Die Vorarbeiten sind jedenfalls geleistet, ein Businessplan liegt vor – wir hoffen, dass Gemeinde und Agrar miteinsteigen."
Nächster Schritt Photovoltaik im Dorf
Als nächster Baustein in Richtung Mission Energieautarkie sollen die Dächer der öffentlichen Gebäude im Dorf mit Photovoltaikanlagen bestückt werden: "Auch hier wäre mir recht, wenn wir zumindest eines der Projekte sehr bald starten könnten. Mir schwebt dazu auch die Gründung einer großen Erneuerbaren Energie-Gemeinschaft (EEG) vor. Aber diese Geschichte braucht noch ein bisschen Zeit", lacht der 30-Jährige.
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