Fasziniert vom Holz: Mathias Haider ist Instrumentenbauer in Waldneukirchen

- Mathias Haider mit der Fiedel, einer Eigenentwicklung
- hochgeladen von Katharina Ulbrich
Schon in jungen Jahren war Mathias Haider (34) aus Waldneukirchen fasziniert vom Werkstoff Holz. Natürlich wollte er einen „Holz-Beruf“ erlernen, doch der sollte nicht alltäglich, sondern ungewöhnlich und herausfordernd sein.
So führte ihn sein Weg zur Holzfachschule in Hallstatt, wo er als einziger die Klasse des Streich- und Saiteninstrumentenbaus absolvierte. „Dann ging’s in die USA, wo ich eineinhalb Jahre in einem Betrieb in Chicago Möbel und Instrumente restaurierte und viel gelernt habe“, erzählt er.
Gleich nach seiner Rückkehr machte er den „Meister“ und gründete als jüngster Instrumentenbauer Oberösterreichs einen eigenen Betrieb in Waldneukirchen. „Es hat sich aber herausgestellt, dass ich vom Instrumentenbau allein nicht leben kann“, erklärt Haider, der als Ursachen die Lage abseits vom Zentralraum und die Billigkonkurrenz aus China anführt. Doch das Reparaturgeschäft und Sonderanfertigungen, wie die Eigenentwicklung der früher weit verbreiteten „Fiedel“, bringen immer wieder Geschäfte. Sein Meisterbetrieb des Streich- und Saiteninstrumentenbaus ist also nur ein „Nebenerwerb“.
Spezialisiert hat sich Mathias Haider jetzt auf den Bau von Gitarren, wofür er rund 40 Stunden Arbeitszeit benötigt. Nur bestes Klangholz – Fichte und Palisander – werden verwendet. „Der Gitarrenbau ist eine komplexe Wissenschaft, wo das Holz, die Verbalkung und die Dimensionierung der Decke entscheidend sind“, erläutert der Meister, der mit einem absoluten Gehör gesegnet ist. Gleich nach Betriebsgründung kaufte er eine Fichte, die genau nach seinen Wünschen im Sägewerk in „Kuchenstücke“ (stehende Jahre) geschnitten wurde. Haider fühlt sich wohl, wenn er gesehen hat, wo der Baum (Fichte, Nuss oder Ahorn) gewachsen ist. Die Arbeit macht ihm großen Spaß, weil immer wieder neue innovative Ideen in den Bau des Instruments einfließen können. „Jede Gitarre oder Geige ist ein Unikat, das meinen hohen Ansprüchen nachkommen muss“, so Haider. Ist das nicht der Fall, wird das Instrument vernichtet.
Im Internet und auf Musik-Messen präsentiert Haider seine Instrumente. http://www.hm-instruments.at/




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