UBV Ternberg bringt alle Parteien an einen Tisch

UBV-Mitstreiter Johann und Anna Felbauer (li.), Urgestein Albert Brandstetter aus Ternberg. | Foto: Thöne
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TERNBERG. Die Marktgemeinde ist seit langem als eine Bastion des Unabhängigen Bauernverbands (UBV) bekannt. Biolandwirt Johann Felbauer (58) aus dem Bäckengraben war einst sogar UBV-Landesobmann. Ihm zur Seite steht Urgestein Bert Brandstetter, seit den 1970-er Jahren UBV-Mitglied und Altbauer auf einem Schafzuchtbetrieb hoch über Ternberg.

„Zuschauer gewinnen kein Spiel“, erklärt der Pensionist sein großes Engagement. Er sieht sich als eine Art „Bauerngewerkschafter“ und hat keine Berührungsängste mit Parteien. Niedrige Erzeugerpreise, bürokratische Schikanen und Maßnahmen, die in der Bauernschaft auf Unverständnis stoßen und ihren Alltag erschweren: Der UBV wird nicht müde, Probleme aufzuzeigen und dagegen anzukämpfen. „Wir brauchen passende Rahmenbedingungen, damit unser Beruf Zukunft hat. Der Druck und die Auflagen werden immer mehr“, sagen Felbauer und Brandstetter unisono. Sonst blieben zum Schluss nur einige große Betriebe übrig, die krisenanfälliger und importabhängiger seien als kleine.

Bauernsterben nimmt zu
„Kann die Gesellschaft darauf verzichten, dass wir eine sichere Lebensmittelversorgung haben?“, gibt Brandstetter mit Verweis auf das „Bauernsterben“ zu bedenken. 90.000 Landwirte in Österreich haben seit dem EU-Beitritt 1995 das Handtuch geworfen, eine Besserung sei nicht in Sicht. Ohne Landschaftspflege steige auch der Waldanteil, sagt der Ternberger. „Mit dem Wald nimmt auch die Abwanderung zu.“

Scharfe Kritik üben die beiden UBV-Mitglieder an der AMA (Agrarmarkt Austria), ihren Kontrollen und der Almflächenbewertung. Zum Teil würden genehmigte Jahresprämien für Futterflächen wieder zurückgefordert, was für manche Bauern existenzgefährdend sein könnte. Das Image der Bauern sei gut, so Johann Felbauer, aber das Geld bekämen die anderen“.

In jedem Fall sei die Politik gefragt. Johann Felbauer bedauert, dass die Agrarpolitik allerdings viel zu sehr von Partei- statt von Sachpolitik geprägt sei. Über die Zukunft des Bauernstands, speziell der Bergbauern, will der UBV am 19. September in Garsten mit Vertretern aller Parteien diskutieren (siehe Info rechts).
Jeden dritten Mittwoch im Monat lädt der UBV, Bezirk Steyr, um 20 Uhr zum Stammtisch beim Sternwirt in Ternberg ein.

Podiumdiskussion

Ein Bauern- und Bürgerparlament veranstaltet der Unabhängige Bauernverband (UBV) am Donnerstag, 19. September, in der Schachnerhalle in Garsten. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Das Thema der Podiumsdiskussion lautet „Hoffnung Berglandwirtschaft“. Moderator ist UBV-Bundesobmann Karl Keplinger aus dem Mühlviertel.
Am Podium werden Vertreter aus allen Parteien Platz nehmen, darunter Bauernbund-Präsident Jakob Auer (VP), Bundesrat Robert Zehetner (SP), die Nationalratsabgeordneten Harald Jannach (FPÖ), Wolfgang Pirklhuber (Agrarsprecher der Grünen) und Gerhard Huber (BZÖ) sowie Leo Steinbichler vom Team Stronach.
Mehr Info über den Unabhängigen Bauernverband auf http://www.ubv.at

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