Suche nach „Dorfwirt“ & Personal
„Mit 08/15 machst heute keine Meter mehr“

Kristina und Helmut Berger haben den Großteil ihrer urigen Gaststube restauriert. 2018 holten sie Platz 3 bei der Kulti-Wirte-Wahl. | Foto: Auer
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  • Kristina und Helmut Berger haben den Großteil ihrer urigen Gaststube restauriert. 2018 holten sie Platz 3 bei der Kulti-Wirte-Wahl.
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Gastronomie im Umbruch: Warum es das typische Wirtshaus heutzutage schwerer habe als früher.

STEYR & STEYR-LAND. Seit 1926 ist das Gasthaus Berger – das „Binbanberger“ – ein Familienbetrieb. Übernommen haben es Kristina und Helmut Berger 2013. Sie leben die traditionelle Wirtshauskultur – nur ein bisserl anders: Aus den gerade weich gekochten Erdäpfeln werden hausgemachte Pommes, dazu gibt's ein klassisches Wiener Schnitzerl. Und ganz wichtig: kein Dosensalat. Zu späterer Stunde gesellt sich ein Glas Gin Tonic dazu. „Mein Mann war 22 Jahre lang in Wien. Da haben wir verschiedenes aufgeschnappt und mit nach Weyer genommen, den Gin zum Beispiel“, erklärt die 34-jährige Kristina Berger. Das Geschäft läuft gut, das Engagement der Gastwirte wird honoriert: „Wir haben sehr viele junge Gäste. Stammgast ist zum Beispiel der Kulturverein Frikulum“, freut sich Helmut Berger.

„Das Arbeiten in der Gastronomie muss man so sehen: 'Ich bin in Kontakt mit Leuten und bekomme das auch noch bezahlt!“

Dabei wurde die Branche aufgrund von strengeren Auflagen oder Personalmangel in Mitleidenschaft gezogen. In manchen Gemeinden – in Pfarrkirchen etwa oder im Weyrer Ortsteil Kleinreifling – findet sich kein typisches Wirtshaus mehr. „Bei uns gibt es vermehrt Jausenstationen, auch die Direktvermarktung ist ganz groß. Wir haben die Suche noch nicht aufgegeben. Wenn man direkt im Dorf nichts mehr hat, ist das nicht optimal“, bedauert Daniela Chimani, die geschäftsführende Vizebürgermeisterin von Pfarrkirchen. Für Stefan Praher, den Geschäftsführer der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKO OÖ, ist „Wirtesterben“ ein Unwort: „Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist gestiegen. Was sich geändert hat, ist die Struktur. Das klassische Wirtshaus hat es jetzt sicher schwerer als früher.“ Judith Ringer, Obfrau der WKO Steyr-Land, stößt ins selbe Horn: „Mit 08/15 machst du heute keine Meter mehr.“ Sie findet, Gastro-Jobs bräuchten einen positiveren Beigeschmack: „Das Arbeiten in der Gastronomie muss man so sehen: 'Ich bin in Kontakt mit Leuten und bekomme das auch noch bezahlt!“

Suche nach Mitarbeiter

Im Landgasthaus Halusa in Neuzeug gibt es keine Teildienste mehr, dafür aber mehr Geld: „Wir wären zur Überzahlung bereit, es meldet sich aber keiner“, sagt Johannes Halusa. Wirtesprecher Reini Guttner vom Gasthaus Schupf'n in Rohr bittet seine Kollegen, Geduld zu haben: „Wir suchen vergebens einen Koch, einen Kellner und eine Reiningungskraft. Ich glaube, den Markt gibt es gerade einfach noch nicht.“

Zur Sache

In Steyr-Stadt ist die Zahl der Gastronomiebetriebe zurückgegangen. Gab es im Jahr 2009 225 Betriebe, waren es im Juni 2019 178.
In Steyr-Landstieg die Zahl leicht an: 267 Gastronomiebetriebe gab es 2009, 275 Ende Juni 2019.

Mehr dazu:
Gasthaus Berger in Weyer, Kristina und Helmut Berger. Frische Tagesgerichte werden bei Tisch empfohlen:
binbanberger.at
Gasthaus Schupf'n in Rohr, Silke und Reini Guttner. Bodenständiges Wirtshaus mit traditionell österreichischer Küche: schupfn.at
Landgasthaus Halusa in Neuzeug der Familie Halusa. Berühmt für Hausmannskost, vor allem für's Backhenderl: halusa.at

Kristina und Helmut Berger haben den Großteil ihrer urigen Gaststube restauriert. 2018 holten sie Platz 3 bei der Kulti-Wirte-Wahl. | Foto: Auer
Johannes Halusa vom gleichnamigen Landgasthaus in Neuzeug. | Foto: Auer
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Von links: Markus Auer (VKB), Markus Zeppetzauer (EWW-Gruppe), Luca Pröglhöf (E-Rallye-Pilot) und Klaus Pichlbauer (Innovametall). | Foto: VKB/Pischinger
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