Innovative Ideen für eine Belebung des Radtourismus
Biken und Chillen am B(e)ach, eine App für mehr Sicherheit und ‚Basecamps’ für eine E-Bike-Musterregion
BEZIRK. Wie kann man die Radregion als Marke aufladen, wie kann die Sicherheit und die Infrastruktur auf den bestehenden Radrouten verbessert werden und wie kann der Elektrofahrradboom zu einem Boom für Fahrradtourismus in der Region werden? Mehr als 33 Touristiker und Radfahrbegeisterte haben dazu in insgesamt vier NOI (Nature of Innovation)-Workshops konkrete Ideen ausgearbeitet.
Beim vierten Workshop zum Thema Radregion in der Villa Sonnwend in Windischgarsten wurden die drei - gänzlich unterschiedlichen – Vorschläge für die Radregion an Enns, Steyr. Krems, Alm und Traun als Prototypen präsentiert.
B(e)ach-Radeln - eine neue (rad-)touristische Marke rund um das Juwel Wasser
Projektleiter Bernhard Huber: „Wir sind uns im Klaren, dass wir uns - trotz TransNationalpark und vielen MTB-Routen in und um den Nationalpark und dem Ausbau der Radwege - nicht mit dem Bikeangebot und dem Image von Südtirol, Istrien oder dem Gardasee messen können. Aber wir haben etwas, das uns einzigartig macht: Flüsse, Bäche, Seen. Sie laden ein zum Chillen, zum Baden, zu Abenteuern.“
‚B(e)ach-Radeln’ ist der Prototyp für eine Kampagne oder Marke, die das Juwel Wasser für den Radfahrer erlebbar macht. Vom Gleinkersee, mit seinem ‚Nature-B(e(ach)’ bis zum Stausee Klaus, dem ‚Family-B(e)ach’, von den romantischen Schotterbänken am Reichramingbach, einem ‚Chill-B(e)ach’ bis zum ’City-B(e)ach’ in Steyr. Wer in der Region radelt - egal ob sportlich am Renner oder mit dem Bergrad oder mit der Familie am Radweg - soll wissen: ein Bach oder ein ‚Beach’ ist immer in der Nähe. Huber: „Das soll für die Gäste künftig in den touristischen Werbemitteln sichtbar gemacht werden. ‚Bike & Beach’ als Arbeitstitel soll ein Alleinstellungsmerkmal der Region sympathisch, authentisch und mit einem Augenzwinkern transportieren.“
‚E-Bike Basecamps’ als Basis für eine E-Bike-Musterregion
Das Radeln mit Stromunterstützung ist längst Mainstream. Huber: „E-Bike Fahrer benötigen eine breite und umfassende Infrastruktur. Sie unterscheidet sich völlig von dem, was herkömmliche Radtouristen erwarten und benötigen.“ Der vom NOI-Innovationsteam präsentierte Prototyp für eine ‚E-Bike Basecamps` berücksichtigt möglichst alle Ansprüche, die von der Gruppe der E-Biker kommen: von einem flächendeckenden Verleihsystem bis zu touren- und technikkundigen Guides und Ansprechpartnern in den Hotels und Gasthöfen und von einem flächendeckenden Ladestation- und Reparatur-Service bis zur perfekten Darstellung des Labestation-Angebots. Huber: „Regionen, die ihren Gästen eine perfekte Infrastruktur in Sachen E-Bikes bieten, werden die touristische Nase vorne haben in Zukunft.“
‚RApp’ - Die Radler-App für Sicherheit und Komfort am Radweg
Ein ausgebautes Radwegnetz ist ein Must für eine radfahrfreundliche Region. Die Qualität der Radwege ist indes sehr unterschiedlich - das beginnt bei der Beschilderung und endet bei der Kennzeichnung potenzieller Gefahrenstellen. Huber: „Eine App soll es den Radwegnutzern möglich machen, kleine Schwachstellen und Unzulänglichkeiten an den Radwegen vor Ort zu melden und die Verantwortlichen darauf aufmerksam zu machen.“
Die App soll aber nicht nur mit dem Finger auf kleine Mängel hinweisen, sagt Huber: „Best Practice Beispiele für besonders gelungene Lösungen am Radweg sollen ebenso veranschaulicht werden und als Vorbild zur Weiterentwicklung von Radwegen dienen.“
Was geschieht mit den Ideen? Projektleiter Bernhard Huber wird den Verantwortlichen des neuen überregionalen Tourismusverbandes im Herbst 2018 die drei Prototypen übergeben.
Huber hat in den Jahren 2016 bis 2017 im Auftrag aller Tourismusverbände (Leaderregion Traunviertel und Leaderregion Nationalpark Kalkalpen) die Infrastruktur des Radweg- und Mountainbikenetzes, in den Bezirken Kirchdorf, Steyr, Steyr Land evaluiert.
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