Junge Bio-Imkerin aus Sierning
"In der Früh brummt es richtig im Bienenstock"

- Sarah Schmid verkauft Bio-Honig und Imkereiprodukte.
- Foto: Schmid
- hochgeladen von Sandra Kaiser
Imkerin aus Leidenschaft ist Sarah Schmid aus Sierning. Sie bietet Bio-Honig und Imkereiprodukte an.
SIERNING. Im April 2022 hat die 24-Jährige mit der Imkerei begonnen. "Ich bin sehr naturverbunden. Ich habe die Grundausbildung absolviert und viel selbst gelernt durch Fragen und auch durchs Fehler machen", erzählt die gelernte Gartengestalterin. Vor zwei Jahren zog Schmid nach Sierning.
Fünf Bienenstöcke stehen bei ihr im Garten, weitere fünf Stöcke gibt es in Kürnberg. "Der Honig aus Sierning ist komplett anders, als der aus Kürnberg, weil die Natur dort ganz anders entwickelt ist", so Schmid. Auch saisonal bemerkt sie Unterschiede.
"Viele wissen gar nicht, dass der Nachbar vielleicht Imker ist und kaufen dann im Supermarkt. Vielleicht sollten sich die Menschen, einfach mehr umschauen, was es denn direkt in der Umgebung gibt"
Der Verkauf ihres Honigs gestaltet sich jedoch für die junge Imkerin schwierig. Bestehende Hofläden, die sie angefragt hat, haben abgelehnt, weil sie bereits Honig im Sortiment haben. "Ich habe zwar nicht so große Mengen, aber sicher genug, um ein paar Monate zu verkaufen."
Auch der Ab-Hof-Verkauf gestaltet sich noch etwas schwierig. "Viele wissen gar nicht, dass der Nachbar vielleicht Imker ist und kaufen dann im Supermarkt. Vielleicht sollten sich die Menschen, einfach mehr umschauen, was es denn direkt in der Umgebung gibt", rät Schmid. Durch Mundpropaganda ist der Verkauf von ihrem Bio-Honig nun etwas angelaufen. Beim Herbstmarkt in Gleink war die Imkerin mit einem Stand vertreten. "Meine Produkte wie Bienenwachskerzen, Propolis-Creme, Brustbalsam und Lippenpflegecreme gingen wirklich gut."
Sie vermutet, dass manche Imker glauben, Honigverkauf muss sich nicht rentieren. "Klar, es ist ein Hobby und es macht auch viel Spaß, aber rechnet man die Investition in die Erstausstattung und die Zeit, das zahlt einem niemand." Nach ihrem erfolgreichen Jobwechsel, will Schmid jetzt ihr eigenes, naturverbundenes Ding machen. "Bei meiner neuen Arbeit bleibt mir mehr Zeit, mich um die Imkerei zu kümmern", freut sie sich.
Imker-Saison ab Mitte März
Fast noch wichtiger als der Honig, ist der Imkerin, dass ihre Bienen auch die Natur bestäuben. "Wenn man im Frühjahr zu den Bienen fährt, merkt man, es hat sich was verändert, weil es wärmer wird. Oder im Sommer um 7 Uhr in der Früh, da brummts schon richtig im Bienenvolk, während die restliche Natur noch im Halbschlaf ist. Das bestätigt mir dann, dass es richtig ist, was ich mache."
Drei verschiedenen Sorten Honig bietet Sarah Schmid an, natürlich zertifiziert mit Gütesiegel in Gold. Jeden Honig lässt die Imkerin analysieren. Auch bei der Lebensmittelkontrolle hat alles gepasst. Zusätzlich produziert sie Bienenwachskerzen, Propolis-Creme, Brustbalsam und Lippenpflegecreme.
Ab Mitte März – wenn das Wetter mitspielt – bis Ende September geht die Imkersaison. Im Winter wird nur kontrolliert, ob die Stöcke heil sind, und sich keine Schädlinge eingenistet haben. "Es wäre cool, wenn es einen Honigshop gäbe, wo alle Imker ihre Produkte verkaufen können", wünscht sich Schmid. Infos & Kontakt: bioimkerin.at


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