Welttag der Freiwilligkeit
Freiwilligkeit verbindet Menschen
600.000 Oberösterreicher sind in Sportvereinen, Musikkapellen, Gemeinden, Feuerwehren oder Organisationen wie dem Roten Kreuz aktiv. Ohne ihr Engagement wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Gesellschaftliche Umbrüche aber ändern die Voraussetzungen, um Zivilgesellschaft zu ermöglichen. Zum Welttag der Freiwilligkeit am 5. Dezember fordert das OÖ. Rote Kreuz erneut, Stellenwert und Wertschätzung für zivilgesellschaftliches Engagement weiter zu stärken.
STEYR-LAND. Sabrina Grillmayr engagiert sich seit mehr als 17 Jahren freiwillig im Roten Kreuz. Neben ihren Tätigkeiten als Notfall- und Lehrsanitäterin trägt die 32-Jährige auch Verantwortung im Bezirksrettungskommando Steyr-Land. „Ich bin stolz, schon so lange Teil der Rotkreuz-Familie sein zu dürfen“, sagt Sabrina. Ihr Werdegang begann klassisch mit dem Eintritt in das Jugendrotkreuz, danach reihte sich eine Station an die andere. „Es ist einfach die Sache selbst, die mich begeistert. Mit solch einer freiwilligen Tätigkeit versuchen wir – meine Kollegen und ich - die Welt einfach ein Stückchen besser zu machen und Menschen in Not zu helfen – schön ist, dass für diese Idee viele Menschen ihre Freizeit geben und dadurch auch Kollegen zu Freunden werden“, erzählt die Leiterin einer Marketingabteilung.
Freiwillige stellen Leistungen sicher, die es sonst in dieser Form nicht gäbe
Rund die Hälfte der Oberösterreicher über 15 Jahren engagiert sich freiwillig. Egal, ob in Institutionen und Vereinen oder informell, weil sie Menschen einfach helfen wollen. Digitalisierung, Leistungsdruck und globale Einflüsse aber ändern das Bild der Freiwilligkeit:
• Freiwillige, die sich jahrzehntelang mit einem hohen Stundenausmaß und aus persönlichem Antrieb einer Aufgabe widmen, gibt es nach wie vor. Sie werden allerdings weniger. Neben dem Wunsch, anderen zu helfen, treten weitere Vorteile zivilgesellschaftlichen Engagements in den Mittelpunkt. Dazu zählen Sinn, Gemeinschaft, Geselligkeit oder das Sammeln von Erfahrungen die auch beruflich genutzt werden können.
• Freiwilligen ist es zunehmend wichtig, ihr Engagement mit Beruf, Familie und Freunden in Einklang zu bringen. Tätigkeiten mit weniger Zeitaufwand und ohne umfangreiche Ausbildung gewinnen daher zumindest in bestimmten Lebensphasen an Bedeutung.
• Dieser Wandel der Freiwilligkeit stellt gemeinnützige Organisationen wie das Rote Kreuz vor neue Herausforderungen. Um „zukunftsfit“ zu bleiben, müssen sie ihre Angebote an Tätigkeiten flexibler gestalten, dabei die Lebensphasen ihrer Freiwilligen stärker berücksichtigen und die Eintrittspforte möglichst niederschwellig gestalten.
Auch die Gesellschaft ist gefordert
„Das, was Freiwillige für unsere Gesellschaft leisten, ist nicht selbstverständlich. Wir müssen Stellenwert und Wertschätzung weiter stärken“, meint Rotkreuz-Bezirksstellenleiterin Cornelia Altreiter-Windsteiger. Auch wenn immer wieder Menschen den erfüllenden Sinn entdecken, der ihrem Engagement innewohnt und die Gesellschaft den volkswirtschaftlichen Nutzen der Freiwilligkeit erkennt, bedarf es doch immer größerer Anstrengungen, Freiwillige für ein dauerhaftes Engagement zu begeistern. Alle können hier einen Beitrag leisten. Unternehmen sollen beispielsweise ihre Mitarbeiter in deren Bestreben, sich für Mitmenschen zu engagieren stärken oder die Freiwilligkeit als Geldspender fördern. Auch die Digitalisierung kann Freiwilligkeit fördern. Zugriff auf digitale Dienstpläne von zu Hause oder Online-Schulungsangebote sorgen für einen niederschwelligen Zugang. „So stellen wir unsere Hilfe auch in Zukunft sicher“, meint Altreiter-Windsteiger. „Engagieren auch Sie sich im OÖ. Roten Kreuz und werden Sie Teil einer sich sorgenden Zivilgesellschaft.“ Mehr dazu gibt es auf passende-jacke.at.
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