Unglück in Steyr
Felsrutsch kostet zwei Menschenleben

- Der Felsabsturz riss zwei Arbeiter in den Tod. Mehrere Anrainer mussten evakuiert werden.
- Foto: Gru
- hochgeladen von Patricia Gruber
Groß ist die Betroffenheit in Steyr, nachdem sich bei Arbeiten ein Felssturz mit zwei Todesopfern ereignete.
STEYR. Zu einem tödlichen Zwischenfall bei Sicherungsarbeiten an einer Felswand kam es am Mittwoch, den 8. Februar im Steyrer Stadtteil Unterhimmel. Die Bundes-Dienststelle für Wildbach- und Lawinenverband des Landes OÖ hatte dafür die Kärntner Spezialfirma „Schuster Sprengtechnik“ beauftragt. Bei einem Felsabsturz von mehreren Tonnen Gestein verunglückten der 31-jährige Juniorchef und ein 64-jähriger Mitarbeiter tödlich. Sie waren gerade dabei, Teile der Konglomerat-Wand abzuschremmen. Extrem kalte Nächte und leichte Plusgrade tagsüber haben vermutlich zu Frosthebungen geführt und das Unglück ausgelöst. Michael Chvatal, Pressesprecher und Leiter für Öffentlichkeitsarbeit des Magistrat Steyr, dazu: „Durch die schwankenden Temperaturen dürfte es quasi zu einer selbstständigen Sprengung gekommen sein. Seit einem Vierteljahrhundert arbeite ich am Magistrat Steyr, aber noch nie habe ich so ein schreckliches Unglück miterleben müssen. Zwei Menschen haben in den Trümmern ihr Leben gelassen, das ist schrecklich. Es werden jetzt Spezialisten hinzugezogen, die dieses Unglück so rasch wie möglich klären werden. Mein Mitgefühl gehört natürlich den Hinterbliebenen.“
Anrainer wurden evakuiert
Rund zehn Anrainer mussten ihre Häuser verlassen. Sie wurden bis auf Weiteres bei ihren Familien und in umliegenden Hotels untergebracht. Eine rasche Rückkehr in die Häuser ist derzeit ausgeschlossen. Eine der betroffenen Anrainerinnen ist Annemarie Wieser. Die 82-Jährige war zum Zeitpunkt des Unglücks in ihrem Haus. Ihr Sohn Dieter Wieser erzählt: „Es war schrecklich. Plötzlich gab es einen riesen Krawall. Meine Mutter war in der Küche gefangen und konnte das Haus nicht mehr eigenständig verlassen. Die Feuerwehr barg meine Mutter unverletzt aus dem Haus." Wieser lobt das rasche Handeln der Mitarbeiter der Stadt Steyr. „Die Hilfeleistung war sensationell. Wir besichtigten bereits am Tag darauf mehrere Wohnungen. Am Freitag durften wir dann für kurze Zeit in unsere Häuser, um das Nötigste für die nächsten Tage oder gar Wochen mitzunehmen. Sämtliche Einsatzkräfte waren vor Ort und überwachten die Situation. Alles war spitzenmäßig organisiert. Ich möchte mich auch nochmal auf diesem Weg bei allen beteiligten Einsatzkräften auf das Herzlichste bedanken.“
Steinblöcke wurden weggebaggert
Am vergangenen Wochenende wurde mit Sondierungsarbeiten begonnen. Die Bundes-Dienststelle für Wildbach- und Lawinenverbauung als Bauherr hat dazu die notwendigen Schritte veranlasst. Eine Firma aus dem Raum Steyr-Land trug mit mehreren Baggern und einem Autokran die Felsblöcke ab. Einsatzkräften aus Steyr ist es dann am Nachmittag des 14. Februar gelungen, die Leichname der beiden Arbeiter im Steyrer Stadtteil Unterhimmel zu bergen.
Dank gebührt den Einsatzkräften
Bürgermeister Markus Vogl: „Es waren bedrückende Momente. Ich bedanke mich bei allen, die bei diesem Einsatz dabei waren.“ Beteiligt an der Bergung waren die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Steyr, das Rote Kreuz, die Polizei, ein heimisches Bauunternehmen und Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.