Ein roter Teppich aus Gold für die Opfer des HIV

Johannes Angerbauer-Goldhoff im Wiener Rathaus | Foto: socialgold.com
  • Johannes Angerbauer-Goldhoff im Wiener Rathaus
  • Foto: socialgold.com
  • hochgeladen von Sandra Kaiser

STEYR, WIEN. „Den Life Ball nur als schrillen Party-Event zu betrachten, würde bedeuten, das Thema HIV und AIDS mit Füßen zu treten“, meint Johannes Angerbauer-Goldhoff. Der 57-jährige Konzeptkünstler aus Steyr, der seit 1989
an einem „erweiterten Goldbegriff“ arbeitet, den er zur sozialen Kunstform entwickelt hat, ist beim größten Benefizereignis Europas, das heuer unter dem Thema GOLD - VER SACRUM steht, mit einer „Bodengold”- Installation vertreten, bei der die Ballbesucher zu sozialen Künstlern werden: Sie sollen „Gold mit Füßen treten“und damit Geld in die Kasse von AIDS LIFE bringen.

Den im beklemmenden Wortsinn todernsten Hintergrund der Diagnose „HIV positiv“ verbindet Angerbauer-Goldhoff in seinem „Social Gold Carpet“ am Life Ball mit der ambivalenten Menschheitsgeschichte des Goldes, die ebenso wie von Faszination und Wertschätzung bis hin zu religiöser Verehrung reicht, auch seit jeher von
Leiden und Tod geprägt ist, mit denen Gier und Menschenverachtung – von der rücksichtlosen Ausbeutung der Minen und ihrer Arbeiter über Krieg und Eroberung bis zum Gold aus den Konzentrationslagern – das edle Metall untrennbar verbunden haben. Eine Geschichte, die seit fast 27 Jahren die Arbeit des gelernten Goldschmieds und akademischen Bildhauers bestimmt und ihn mit Ausstellungen, Installationen, Performances und Projekten im öffentlichen Raum durch halb Europa, in die USA und bis Südfrika und Australien geführt hat. Gold im Spannungsfeld zwischen dem „Geldgold“ von Macht und Besitz und dem „Gelbgold“ reiner Farbe und Form, in denen es spirituelle Bezüge entfaltet, ist dabei das Medium, die menschliche Existenz zwischen Hinfälligkeit und Transzendenz der Sinn und der Mittelpunkt: „Zuerst kommt der Mensch, wenn man Gold sieht oder Gold hört.“

Beim Life Ball am 16. Mai wird der Red Carpet an vier besonderen Orten des Arkadenhofs im Wiener Rathaus zum „Social Gold Carpet“, der wie alle Arbeiten Angerbauer-Goldhoffs sein soziales Anliegen nicht nur ins Bewusstsein ruft, sondern auch konkret und materiell in die Tat umsetzt. Die Installation, gebildet aus 256 mit 23-karätigem Blattgold vergoldeten Bodenfliesen aus dem Naturmaterial Linoleum, wird von den Life Ball-Besuchern überschritten, betreten, betanzt und dadurch bearbeitet, das Gold wird „mit Füßen getreten“, poliert, abgerieben und verteilt – jeder Life Ball-Gast wird zum Mitgestalter eines kollektiven Werks, das damit aber noch nicht vollendet ist. Seine volle Bestimmung als soziales Kunstwerk erreicht es erst durch den Verkauf der Relikte, dessen Erlös - das „Social Gold” - zu 60 Prozent als Spende an den Life Ball geht.
Nach dem Ball wird der „Social Gold Carpet“ wieder in die ursprünglichen Bodenfliesen zerlegt, die einzeln oder als Verbund mehrerer Stücke in verschiedenen Formen, als reine Relikte ohne weitere Zutat oder verglast und
edel gerahmt als Fine Art-Wandobjekte erworben werden können. Nut und Feder, mit denen sie zur „Bodengold“-Fläche verbunden waren, lassen klar den Relikt-Charakter erkennen: „Es ist wichtig, dass sie keine ,Bilder´ sind, sondern Relikte eines Prozesses, der die eigentliche Kunst ist, die soziale Kunst aller Beteiligten
und derer, denen damit geholfen wird“, erklärt Angerbauer-Goldhoff.

Erhältlich sind die Life Ball-Gold-Relikte in der Galerie Gans (Kirchberggasse 4, 1070 Wien), wo am 19. Mai um 18 Uhr die Erstpräsentation ausgewählter Stücke stattfindet, oder bereits vor der Verwirklichung zum Subskriptionspreis über www.socialgold.com. Dass bei der Subskription das letztendliche Aussehen des Relikts noch nicht bekannt ist, hat in Angerbauer-Goldhoffs Konzept einen besonderen Vorteil: „Es geht ja gerade nicht um das Visuelle, sondern um den künstlerisch-sozialen Prozess. SubskribentInnen stehen von Anfang an mitten
in diesem spannenden Prozess.“


Anzeige
Foto: IV
Video

Industriellenvereinigung
Wirtschaftsliberalismus, weil weniger mehr bringt!

Weniger ist mehr – und bringt jedem mehr! Vor allem, wenn es um die Einmischung des Staates geht. Wirtschaftsliberalismus reduziert die Rolle des Staates in der Wirtschaft und setzt auf freien Wettbewerb. Wie gut es funktioniert, zeigen Länder wie die Schweiz, Australien oder Kanada. Weniger Staat hilft der WirtschaftIn Österreich und Europa erleben wir einen „Trend zur Staatsintervention“ mit hohen Steuern, Überregulierung und Subventionen mit der Gießkanne. Für die Menschen lohnt sich...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Steyr & Steyr-Land auf MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land

Neuigkeiten aus Steyr & Steyr-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk Steyr & Steyr-Land auf Facebook: MeinBezirk Steyr & Steyr-Land

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Veranstaltungs-Tipps, Partyfotos und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.