Die „Landärztin“ macht ihre Praxis dicht

- Hauptdarstellerin Christine Neubauer (beim Kutschenmuseum Gruber) fühlte sich in Großraming wie zu Hause.
- Foto: Wurz
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GROSSRAMING. Christine Neubauer (51) wird nicht mehr in die Rolle der Landärztin schlüpfen: Nach zehn Folgen der Serie „Die Landärztin“ ist Schluss. Im Juni wurden die letzten beiden Folgen mit den Untertiteln „Entscheidung des Herzens“ und „Vergissmeinnicht“ ausgestrahlt. Die erfolgreiche TV-Serie lief seit 2005 und machte die idyllische Ennstalgemeinde im deutschen Sprachraum bekannt.
Dem Vernehmen nach hatten die ARD und ihre Filmtochter Degeto von Anfang an nur zehn Folgen geplant. „Leider gibt es keine Fortsetzung mehr“, bedauert Veit Heiduschka von der WEGA-Filmproduktions GmbH, die bei den Produktionen mitmischte. „Offizielle Begründungen dafür gibt es nicht. Wir können lediglich sagen, dass alles ein Ende hat.“
In jeder Folge gab es eine abgeschlossene Handlung. Im Mittelpunkt stand neben der Landärztin und ihrer Familie auch die Bauernfamilie Bergmeier/Straußberger. Zahlreiche Großraminger wirkten bei den Produktionen als Statisten mit, es entstanden wahre Freundschaften mit dem Filmteam, zu dem beliebte Schauspieler wie Johanna von Koczian, Nina Hoger, Sven Martinek und August Schmölzer zählten.
INTERVIEW mit Christine Neubauer
(Quelle: Presseheft der beiden letzten Folgen der „Landärztin“):
Frau Neubauer, Sie haben acht Jahre die Landärztin gespielt. Können Sie ein Resümee ziehen?
NEUBAUER: Das kleine oberösterreichische Großraming mit seinen rund 2600 Einwohnern ist mir in den acht Jahren wirklich ans Herz gewachsen und wird immer einen Platz darin haben. Es war, ist und bleibt eine sehr wertvolle Phase meines Lebens, weil ich dort wunderbare Menschen getroffen und Freunde gefunden habe.
Was war Ihr schönster Moment in dieser Zeit und was Ihr traurigster?
Das Traunviertel ist wunderschön, idyllisch gelegen und über eine so lange Zeit zu einem Stück „Heimat“ geworden. Unbeschreiblich und unvergessen bleiben die Ausritte und Bergtouren mit meiner Freundin und deren Pferden. Ich habe es auch sehr genossen, während der Dreharbeiten 2012 meinen runden Geburtstag (der 50-er, Anm.) mit meiner Familie, meinen Freunden und dem Team dort zu feiern. Umso wehmütiger sehe ich dem Ende der „Landärztin“ und damit eines Genres im deutschen TV entgegen, aber es ist wie immer im Leben: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue.
Was hat Ihnen an Johanna Lohmann besonders gut gefallen?
Für mich war die Rolle eine perfekte Mischung aus Komödie, Emotionen und generationsübergreifender, volksnaher Unterhaltung. Dieses unglaubliche Identi- fikationspotential hat das Publikum geliebt, im Alter von zehn bis 90 Jahren.
Gibt es Parallelen zwischen Ihnen und Ihrer Rolle?
Das gibt es höchst selten, aber im Fall der „Landärztin“ ist es in der Tat so, dass ich persönlich in eine Situation geriet, wo Erste Hilfe zu leisten und ein Druckverband anzulegen war. Beides hatte ich während der Dreharbeiten gelernt und so wurde ein Stück meiner Rolle Realität.
Wie war die Zusammenarbeit im Team? Insbesondere mit den anderen Schauspielern und dem Regisseur.
Ich denke, dass nicht nur ich mich in Großraming sehr wohl gefühlt habe, sondern das gesamte Team. Die Herzlichkeit der Menschen und die Einzigartigkeit der Landschaft machten die jährlichen Dreharbeiten zu einem großen Glück. Für jeden war es wie „nach Hause“ kommen oder ein alljährliches Fest einer Großfamilie.
Wie geht es bei Ihnen weiter?
Zu den drei geplanten Filmprojekten drehe ich momen tan neue Folgen von „München 7“. Im Sommer werde ich wieder als Buhlschaft im „Jedermann“ auf der Bühne stehen und ab Herbst 2013 mit meinem Solo-Programm auf Tour gehen.
http://www.wega-film.at
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