Salben selbst herstellen
Keramikkünstlerin Sabine Schörghuber entwarf personalisierten Salbenofen

- Foto: Schörghuber Sabine
- hochgeladen von Anita Buchriegler
Sabine Schörghuber aus Neuzeug ist leidenschaftliche Keramikerin, Künstlerin und diplomierte Heilkräuterpädagogin. In ihren geübten Händen entstehen Kräuterwesen, Frauenskulpturen und Krafttierschalen aus Ton. Während ihrer Ausbildung bei Kräuterexpertin Heidi Brunner entwarf sie auch einen Salbenofen, den sie individuell nach den Wünschen des künftigen Besitzers gestaltet.
NEUZEUG. Der Drang der Menschen, wieder mehr über die Pflanzen in unserer unmittelbaren Umgebung zu erfahren boomt wie noch nie. Auch Sabine Schörghuber begann, sich während der Karenz mehr für Heilkräuter zu interessieren. "Ich bin eigentlich durch mein Kind zu den Kräutern gekommen" erzählt die Künstlerin. "Weil es mich interessiert hat, wie man kleinere Wehwehchen und Krankheiten mit Hilfe von Kräutern lindern kann, habe ich 2015 eine Ausbildung zur Heilkräuterpädagogin am WIFI Steyr absolviert. Eine Kurskollegin, die viel mit Kindergruppen im Wald unterwegs war, hat mich gefragt, ob ich ihr etwas zum Salbenkochen machen könnte. Etwas, das keinen Strom braucht und leicht zu handhaben ist. Also hab ich ihr einen Salbenofen getöpfert" so Schörghuber. Die Frau war begeistert und auch bei den anderen Kursteilnehmern kam der Salbenofen sehr gut an - und zwar so gut, dass Sabine Schörghuber, die damals noch bei Beate Brandner in Waldneukirchen beschäftigt war, den Schritt in die Selbständigkeit wagte. Mittlerweile stellt sie auf Bestellung personalisierte Salbenöfen, Planzenwesen und Frauenfiguren aus Ton, Räuchergefäße und Krafttierschalen her. "Früher hab ich eher Garten- und Gebrauchskeramik angefertigt. Durch die Ausbildung zur Schamanischen Heilkräuterpädagogin ging meine berufliche Reise dann in diese Richtung." Mit Kräutern und ihren Wirkungsweisen beschäftigt sich die kreative Neuzeugerin im kleinen privaten Rahmen. Was ihr trotzdem auffällt ist, dass man, wenn man sich auf die Natur einlässt auch irgendwie geführt wird. "Man bekommt mehr Intuition und Vertrauen. Die Ideen zu bestellten Stücken kommen mir zum Beispiel oft nicht gleich. Ich muss erst auf die richtige Intuition warten. Trotzdem bin ich immer noch rechtzeitig fertig geworden." Mit ihrem Salbenofen stellt Sabine Schörghuber selber Salben für den Hausgebrauch her. Ein Rezept gibt sie uns mit - nämlich eine Engelwurz oder Angelika Salbe. Engelwurz Salbe wird einerseits als Brustbalsam bei Husten verwendet, man trägt sie auch auf wunde Nasen bei starken Erkältungen auf. Feinstofflich gilt Engelwurz als starke Schutzpflanze, die angeblich auch als Salbe oder Tinktur aufgetragen, wie eine Virenbarriere wirken soll - also Viren davon Abhält, in unser System einzudringen. Man erzählt, die Pestärzte hätten meist ein Stück Engelwurz im Mund gehabt, wenn sie zu den Kranken gingen. Am 20. Juni werden Schörghubers Kunstwerke aus Ton anlässlich eins Tages der offenen Atelier-Tür bei Beate Brandner in Waldneukirchen zu sehen sein.
Engelwurzbalsam: Husten- und Schnupfenbalsam.
Wir brauchen:
Engelwurzwurzel, Thymian, qualitativ hochwertiges Olivenöl, Bienenwachs ( bei Bedarf ätherische Öle: Thymianöl, Angelikaöl, Fichtennadelöl nicht zwingend nötig und bitte mit bedacht verwenden)
Die Wurzelstücke reinigen, zerkleinern und zusammen mit frischen Thymian ins Salbenöfchen geben mit Öl übergießen und mit Teelicht im Unterteil erwärmen. Über 3 Tage immer wieder erwärmen und über Nacht abkühlen lassen.
Am 3. Tag noch einmal erwärmen - die Pflanzenteile abseihen und das Bienenwachs in das noch warme Öl dazu geben ( Mischung 100ml Öl : 10 g Bienenwachs) . Wenn sich das Bienenwachs aufgelöst hat , kann die Salbe in kleine Gläser abgefüllt werden . Dann erst bei Bedarf, die ätherischen Öle dazu, die man mit einem Holzstäbchen unterrührt.
Sofort verschließen, da die ätherischen Öle flüchtig sind.
Und fertig ist unser selbst gemachter Balsam.



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