Lebensmittelallergie oder doch Unverträglichkeit?
Der Begriff "Allergie" wird vielerorts fehlinterpretiert. Mittlerweile glauben 20 Prozent der Österreicher darunter zu leiden. Doch oftmals handelt es sich um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Ein großer Unterschied.
STEYR. “ Ich habe eine Laktoseintoleranz und habe von Kuhmilch auf Schafmilch gewechselt. Jetzt geht es mir besser", mit solchen Aussagen wird Mag. Gudrun Bertignoll, Ernährungsberaterin, immer häufiger konfrontiert. Doch die Laktose, somit der Milchzucker, ist bei allen Milchen völlig ident. Im Zuge dessen kann die Laktose nicht der Grund für die Verdauungsprobleme sein. Nur ein Beispiel, dass verdeutlicht wie sensibel das Thema Lebensmittelunverträglichkeit mittlerweile behandelt werden muss. "Punkto Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten sind viele Informationen im Umlauf und es ist für den Laien schwer, sich in diesem Dschungel von Informationen und Fehlinformationen zurecht zu finden", so Bertignoll.
Allergie oder Unverträglichkeit?
Rund 20 Prozent der Österreicher vermuten an einer Lebensmittelallergie zu leiden und befürchten gewisse Dinge nicht essen zu können. Hierbei muss jedoch strikt zwischen einer Allergie ud einer Unverträglichkeit unterschieden werden. Tatsächlich leiden nur 0,8 bis 2,4 Prozent der Österreicher unter einer Lebensmittelallergie. Die Anzeichen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit können ähnlich zu einer Allergie ausfallen, darum fällt es oft schwer zu unterscheiden. Doch im Unterschied zur Allergie kommt es bei einer Interoleranz zu keiner Antikörperbildung. Bei der Allergie jedoch wird der Körper sensibilisiert. In weiterer Folge reagiert das menschliche System mit einer Immunantwort, also einer allergischen Reaktion bis hin zu einem Schock. "Das Immunsystem reagiert in diesem Fall auf normalerweise harmlose, wertvolle Lebensmittel allergisch. Wie zum Beispiel Nüsse. Diese Lebensmittel werden zum Problem, allerdings nur für Allergiker", betont die Ernährungswissenschaftlerin.
Was tun bei Beschwerden?
Besteht der persönliche Verdacht unter einer Nahrungsmittelallergie zu leiden, dann kann ein Allergologe Abhilfe leisten. "Oftmals sind auch Stress, hektisches und unregelmäßiges Essen, unkontrolliertes Essen sowie das Essen nebenbei und zwischendurch Auslöser für Verdauungsbeschwerden, dies zeigt meine persönliche Erfahrung deutlich. Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und Kochen und gönnen Sie sich die Ruhe", erklärt Bertignoll. Mehr Informationen zum Thema.
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