"Situationselastische" Leitung des Betriebes

- Spengler- und Dachdeckermeister Friedrich Reinbold bei der Bearbeitung aktueller Aufträge
- hochgeladen von Peter Pugganig
Die WOCHE sah Friedrich Reinbold bei seinem Arbeitsalltag über die Schulter.
FRIESACH. "Spenglermeister, Metallrestaurator, Beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, Landesinnungsmeister-Stellvertreter der Dachdecker, Glaser und Spengler in Kärntnen, Mitglied der Bundesinnung der Dachdecker, Glaser und Spengler".
Das steht auf der elektronischen Visitenkarte der Firmenhomepage des Friesachers Friedrich "Fritz" Reinbold. Wie sieht nun der optimale Tagesablauf eines derart vielbeschäftigten Mannes aus?
Früher Start
"Ich stehe gegen halb sechs Uhr auf, frühstücke und bin zwischen viertel und halb sieben Uhr im Büro", schildert Reinbold die Zeit vor Arbeitsbeginn. "In der Regel sorge ich selbst dafür, dass alles aufgesperrt und hochgefahren wird, damit die eintreffende Belegschaft ab sieben Uhr problemlos ihre Arbeit aufnehmen kann", fährt der Unternehmer fort.
Kein Tag wie der andere
"Flexibel, oder, um ein geflügeltes Wort eines Ministers zu verwenden, ‚situationselastisch’ zu sein, ist sicher von Vorteil", so der Handwerksmeister schmunzelnd. Damit will er auch aussagen, dass es so etwas wie den "perfekten" Tag im Unternehmen gar nicht gibt: "Die Anforderungen sind immer unterschiedlich und es gilt sich bestmöglich darauf einzustellen. Wenn alle Arbeitsabläufe wie geplant und ohne größere Probleme durchgehend funktionieren, dann ist das schon so gut wie perfekt", ergänzt der Firmeninhaber.
Vater und Sohn
Wenn Reinbold Details seiner Tätigkeit schildert, so taucht bei seinen Erzählungen immer wieder ein junger Spengler- und Dachdeckermeister auf: "Mein Sohn Thomas ist bereits voll im Unternehmen integriert und trägt schon sehr viel Verantwortung", betont der stolze Familienvater. Für Senior wie Junior Reinbold ist es wichtig, von den Mitarbeitern entsprechendens Feedback zu erhalten. Derzeit sind es sieben an der Zahl: "Sie ermöglichen einen perfekten Tag", sagt der umtriebige Firmenchef.
Handwerk verdient mehr Anerkennung
"Mir ist es ein großes Anliegen, dass die Leistungen der heimischen Spengler und Dachdecker ins richtige Licht gerückt werden", sagt Friedrich Reinbold. "Die Wertigkeit des Handwerks muss in der Öffentlichkeit noch viel stärker vermittelt werden. Unsere Fachkräfte können wirklich stolz auf ihren erlernten Beruf und auf ihre anspruchsvolle Arbeit sein", betont der Unternehmer. Reinbold ist überzeugt, dass die Lust junger Leute, diesen Lehrberuf zu ergreifen, sehr stark vom Image des Handwerks innerhalb der Gesellschaft abhängt. Und: "Die Aussicht, als kompetenter Facharbeiter gute berufliche Zukunftschancen zu haben, ist auch heute noch vorhanden. Wird er auch außerhalb des Unternehmens entsprechend anerkannt, wird es mittelfristig keinen Mangel an Facharbeitern mehr geben".
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