Die Versicherungsklassen und was diese für Fahrzeughalter bedeuten

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Der 30. November steht vor der Türe. Der Großteil der Autobesitzer weiß, was das bedeutet: Es gibt die Möglichkeit, von der einen in eine andere Versicherung zu wechseln. Gerade angesichts der Veränderungen in Bezug auf die Typklassen kann sich das für viele Autofahrer auszahlen. Denn die Beiträge steigen für einige Fahrzeugtypen und ohne einen Wechsel ist der Fahrzeughalter dazu verpflichtet, diese Erhöhung zu zahlen. Doch welche Versicherungsklassen gibt es überhaupt, wie ergeben sich diese und für wen heißt es ohne einen Wechsel drauf zahlen? Nachfolgend dazu einige Informationen, die Autofahrern weiterhelfen werden:
Welche Versicherungsklassen gibt es?
Bei den KFZ-Versicherungsklassen unterscheidet man die Regionalklassen, die Schadenfreiheitsklassen und die Typklassen.
Die Regionalklassen
Die Regionalklassen geben Auskunft darüber, wie viele Schäden in einer Region entstanden sind und wie schwer diese waren. Je nachdem, welches amtliche Kennzeichen man hat, gehören Autofahrer in eine gewisse Regionalklasse. In ländlichen Gebieten zahlen Autofahrer häufig weniger, da dort in der Regel auch weniger Unfälle passieren. Die Einteilung in Regionalklassen ist abhängig von:
• Der Statistik der Unfälle in der jeweiligen Region
• Den Straßenverhältnissen der Region
• Der Zahl an zugelassenen Fahrzeugen
• Wie viele leistungsstarke und wie viele leistungsschwache Fahrzeuge in der Region vorhanden sind
Jährlich erfolgen Überprüfungen dieser Fakten und gegebenenfalls eine Anpassung der Regionalklasse.
Die Schadenfreiheitsklassen
Während Versicherungsnehmer auf diese Kennzahl keinen Einfluss haben, können diese die sogenannte Schadenfreiheitsklasse sehr wohl beeinflussen. Diese gibt an, wie lange ein Autofahrer unfallfrei gefahren ist. Das umgerechnet in einem Prozentsatz beeinflusst den Tarif der Versicherung. Da die Schadenfreiheitsklasse von einem Erstwagen sich automatisch auf den Zweitwagen – falls einer vorhanden ist – überträgt, sollten Fahranfänger das erste eigene Auto am besten über die Eltern anmelden. Damit lässt sich von Beginn an Geld sparen. Denn versichern Fahranfänger das eigene Auto direkt über sich selbst, werden diese in die Schadenfreiheitsklasse 0 eingestuft und fangen bei 175 Prozent der Versicherungssumme an. Zwar erfolgt die erste Abstufung in die Schadenfreiheitsklasse 1 bereits nach einem halben Jahr – daraufhin zahlt man nur noch 115 Prozent der Versicherungssumme – doch weitere Abstufungen erfolgen dann erst nach längerer Zeit. Sobald ein Unfall passiert, egal, ob man selbst der Verursacher war oder nicht, wird man in der Schadenfreiheitsklasse hochgestuft. Bei vielen Versicherungen gibt es bis zu 25 Schadenfreiheitsklassen – man benötigt daher viele unfallfreie Jahre, um den kleinstmöglichen Prozentsatz zahlen zu müssen.
Die Typklassen
Zusätzlich werden auch noch die Typklassen eingestuft. Auch darauf haben Autofahrer keinen Einfluss. Sowohl nach der Haftpflicht-, der Teilkasko- und der Vollkaskoversicherung, der Einteilung des Fahrzeugs in Kleinwagen-, Mittel- und Oberklassewagen als auch der Kategorisierung nach Beliebtheit, Wiederverkaufswert und Diebstahlhäufigkeit. Diese Klassifizierung wird jedes Jahr neu vorgenommen und verursacht für einige Autofahrer steigende Kosten. Dabei ist die Anzahl an Typklassen von der KFZ-Versicherung abhängig:
- 16 Typklassen (von 10 bis 25) gibt es innerhalb der KFZ-Haftpflichtversicherung
- 25 Typklassen (von 10 bis 34) innerhalb der Vollkaskoversicherung
- 24 Typklassen (von 10 bis 33) innerhalb der Teilkaskoversicherung
Aktuell sind nun die neuen Typklassen für 2014 bekannt geworden. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat diese nun bekannt gegeben. Grundsätzlich verändert sich für rund 28 Prozent der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge die Typklasse. Dies resultiert in einer Umstufung bei der Haftpflichtversicherung. 13 Prozent der Fahrzeughalter müssen mit einer Verschlechterung der Klasse leben. Es sei denn, diese wechseln zu einer anderen Versicherung und umgehen somit unter Umständen einem steigenden Preis. Der Preisvergleich.de KFZ-Ratgeber erleichtert die Suche nach einer neuen Versicherung. Der Wechsel muss allerdings vor dem 30. November vollzogen werden. Jeder, der bereits weiß, dass die eigene Versicherung teurer wird, sollte sich früh genug informieren und somit in Zukunft nicht mehr, sondern vielleicht sogar noch weniger zahlen!


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