Gegen Gewalt an Frauen und Kindern
NEUSTART und Frauenhaus St. Pölten vereinbaren Kooperation

- Im Frauenhaus St. Pölten werden immer häufiger Betroffene in Hochrisikosituationen aufgenommen
- Foto: Alexas_Fotos/Pixabay
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Verein NEUSTART und Frauenhaus St. Pölten kooperieren enger mit dem Ziel einer gemeinsamen Risikoeinschätzung und Sicherheitsplanung für eine wirksame Rückfallsprävention
ST. PÖLTEN (pa). Der Verein NEUSTART Niederösterreich und Burgenland ist unter anderem in der Bewährungshilfe, dem Tatausgleich, dem Anti-Gewalt-Training und seit 01. September .2021 durch die Beratungsstellen für Gewaltprävention im Schwerpunktbereich Täterarbeit bei häuslicher Gewalt aktiv. So werden aktuell alleine in der Bewährungshilfe rund 300 Täter nach Verurteilungen wegen Gewalt in der Privatsphäre betreut.
Ziel: Risikoeinschätzung und Sicherheitsplanung
Im Rahmen der opferschutzorientierten Täterarbeit ist eine enge Kooperation und Zusammenarbeit mit Gewalt- und Opferschutzeinrichtungen von großer Bedeutung um das Risiko für ehemalige und potentielle Opfer zu verringern.
Daher wurde zwischen dem Frauenhaus St. Pölten und dem Verein NEUSTART eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel einer umfassenderen Risikoeinschätzung und Sicherheitsplanung getroffen.
„Durch unsere Täterarbeit bei NEUSTART wollen wir einen Beitrag zu einer größeren Sicherheit der Betroffenen leisten. Dafür ist es notwendig, dass es einen Austausch bei gemeinsamen Fällen mit dem Opferschutz gibt. Damit können blinde Flecken in der Betreuung besser vermieden werden und im Bedarfsfall einer möglichen Gefährdung rascher Informationen zum Schutz des möglichen Opfers ausgetauscht werden. Das Frauenhaus St. Pölten ist eine wichtige Anlauf- und Zufluchtsstelle für Frauen und deren Kindern, wenn sie von Gewalt betroffen oder damit bedroht werden und somit auch ein wichtiger und geschätzter Kooperationspartner“, so Alexander Grohs, Leiter von NEUSTART.
Von der Wichtigkeit und dem Erfolg der weiteren Zusammenarbeit ist auch die Leiterin des Frauenhauses St. Pölten, Olinda Albertoni, überzeugt.
„Die Erfahrung in der Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen und Kindern hat die Wesentlichkeit der Täterarbeit für den Opferschutz sichtbar gemacht. Durch die enge Kooperation des Frauenhauses St. Pölten mit NEUSTART ist jeweils das gesamte „Gewaltsystem“ im Blick, alle Beteiligten bekommen die für sie wichtige Unterstützung. Mit der neuen Beratungsstelle für Gewaltprävention wird diese Zusammenarbeit bereits unmittelbar nach geschehenen Gewalttaten möglich und so um Vieles wirksamer. Im Haus der Frau – Frauenhaus St. Pölten mit Platz für 18 Frauen und ihre Kinder werden immer häufiger Betroffene in Hochrisikosituationen aufgenommen, weshalb die rasche Risikoeinschätzung und Sicherheitsplanung gemeinsam mit NEUSTART und die gute Kooperation mit der Polizei die Basis für den bestmöglichen Schutz der Gefährdeten bilden“, betont Albertoni.
Zur Sache
Mehr Informationen finden Sie auf der Website von NEUSTART: www.neustart.at.
Seit 1957 arbeitet NEUSTART in den Bereichen Straffälligenhilfe (Bewährungshilfe, Haftentlassenenhilfe), Opferhilfe und Prävention. Der Verein bietet Einzelnen und der Gesellschaft Hilfen und Lösungen zur Bewältigung von Konflikten und zum Schutz vor Kriminalität an. NEUSTART beschäftigt 650 haupt- und rund 1.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit zählt NEUSTART zu einer der größten Non-Profit-Organisationen in Österreich.
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