Quecksilber ade
Was das Amalgam-Verbot für Patienten bedeutet

Zahnarzt Dr. André Wassermann aus Lendorf hat seine Praxis am Rathausplatz in Spittal. (links: Symbolbild) | Foto: stock/Friends Stock, Privat
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  • Zahnarzt Dr. André Wassermann aus Lendorf hat seine Praxis am Rathausplatz in Spittal. (links: Symbolbild)
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Ab 2025 ist es so weit: Die Europäische Union verbietet die Nutzung von Amalgam für Zahnfüllungen. Damit sollen die schädlichen Auswirkungen von Quecksilber auf die Gesundheit und Umwelt reduziert werden. Es sind aktuell die einzigen Plomben, die die Kasse bezahlt. Unklar ist noch, ob und welche Alternativen in Zukunft erstattet werden.

BEZIRK SPITTAL, ÖSTERREICH. Für Zahnarzt Dr. André Wassermann ist das Verbot aus Umweltgesichtspunkten verständlich, auch wenn sich das Material jahrzehntelang bewährt hat. "Das Verbot betrifft den Umgang mit Quecksilber in verschiedenen Branchen. Für die Zahnmedizin bedeutet es aber eine große Umstellung, da Amalgam noch immer das verbreitetste und kostengünstigste Füllmaterial ist", so der Lendorfer, der betont, dass ordnungsgemäß gelegte Amalgamfüllungen gesundheitlich keine negativen Auswirkungen haben. Patienten, die von der Krankenkasse bisher Amalgamfüllungen finanziert bekamen, müssen fortan mit Selbstkosten rechnen. "Bislang ist es das einzige Material, das die Kasse im Seitenzahnbereich übernimmt. Jetzt ist unklar, ob und welche Alternativen erstattet werden. Das wird spannend."

Halten oder erneuern?

Viele Patienten stellen sich nun natürlich die Frage, ob sie ihre bestehenden Amalgamplomben nun entfernen lassen sollten. "Wie bereits angesprochen zeigen Studien, dass die Quecksilberbelastung im Körper nur sehr gering ist und beispielsweise durch den Verzehr von Thunfisch aus der Dose höher sein kann. Zudem ist Amalgam im Mund stabil" Der Experte rät daher, die Füllungen im Mund zu belassen, solange keine dringliche Notwendigkeit besteht, sie zu ersetzen.

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Alternativen kaum leistbar

Kompositfüllungen sind zwar seit langem verfügbar, doch diese haben ihren Preis. "Komposit sieht ästhetisch zwar gut aus, ist jedoch aufwendiger in der Verarbeitung und um einiges teurer", erklärt der Zahnarzt. Bei diesen "Plomben" ist nicht nur der Materialpreis höher, sondern auch der Zeitaufwand für den Zahnarzt. "Eine einfache Verarbeitung und die Langlebigkeit wie bei Amalgam bieten Komposit und andere Füllungsmaterialien bisher nicht", ergänzt André Wassermann.

Kürzere Haltbarkeit

Neben Kompositfüllungen gibt es auch zahnfarbene Zemente wie Glasionomerzemente, die allerdings nicht die Haltbarkeit und Dichtigkeit von Amalgam erreichen. "Diese Materialien können brechen und halten oft nur wenige Jahre, was bedeutet, dass Patienten häufiger zum Zahnarzt müssen", sagt Wassermann. Eine solche Lösung ist für viele Patienten daher keine zufriedenstellende Alternative. "Wenn eine Füllung alle paar Jahre ausgetauscht werden muss, könnte das langfristig auch den Zahn schädigen."

Herausforderung für Ärzte

Für Zahnarztpraxen stellt das Verbot ebenfalls eine Herausforderung dar, besonders für jene, die auf Amalgam vertraut haben. "Gerade ältere Zahnärzte, die lange mit Amalgam gearbeitet haben, müssen sich umstellen. Für uns bedeutet das auch eine Budgetfrage, denn alternative Materialien und die längere Behandlungszeit werden wohl auch für uns deutlich teurer sein.“ Die Zahnärztekammer verhandelt derzeit noch mit der Krankenkasse über mögliche Erstattungen für Kompositfüllungen. "Es wird sich zeigen, ob die Kassen bereit sind, die höheren Kosten für langlebige und patientengerechte Lösungen zu tragen", so der Kassen-Arzt, der seine Praxis am Rathausplatz in Spittal hat.

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