Auszug aus "Unglaubliche Luftfahrtgeschichten"
Der Glückstopf und der Erfahrungstopf

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Man sagt, dass ein Pilot zu Beginn seiner Karriere einen vollen Glückstopf und einen leeren Erfahrungstopf bekommt. Das Ziel ist, den Erfahrungstopf zu füllen, bevor der Glückstopf leer ist. Bis jetzt kann ich sagen, es ist sich ausgegangen. Manchmal nur verdammt knapp, aber doch.

Viele meiner Fliegerkameraden hatten dieses Glück nicht.
Mein erstes schlimmes Erlebnis war bereits am 11.10.1970, wenige Wochen nach Beginn der Segelflugausbildung am Flugplatz Vöslau.

Mein Kamerad Kurt Gebauer wollte 5 kurze Platzrunden mit seiner SF-26 zur Verlängerung der Segelfluglizenz machen. Ich war sein Starthelfer und half ihm beim Einsteigen und beim Seil einklinken.
Die ersten drei Flüge mit je 4 Minuten verliefen problemlos. Beim 4. Anflug machte er ein ungeschicktes Manöver, verlor Geschwindigkeit und stürzte vor meinen Augen ab. Er war sofort tot.

Gerade zum Beginn meiner Fliegerei entsprachen die Qualität der Ausbildung und die behördlichen Kontrollen bei Weitem nicht dem heutigen Stand.
Seit 1970 verstarben 41 meiner Freunde oder engen Bekannten. Der überwiegende Teil davon aufgrund von Missachtung der Bestimmungen bzw. Sorglosigkeit.
Nur einer dieser 41 Toten hatte als Ursache technischen Gebrechens.

Es war zwar immer wieder schockierend, aber auch fast „normal“, dass man mehrmals im Jahr hinter einem Sarg herging. Man tröstete sich mit den Worten „er ist den Fliegertod gestorben“.

In meinen 54 Jahren als Pilot hatte ich manchmal großes Glück. Die eindrucksvollsten Erlebnisse werden hier bei "MeinBezirk" zu lesen sein bzw. sind im Buch "Unglaubliche Luftfahrtgeschichten".

Infos zu den Büchern gibt es auf www.fotogruber.eu

Zu den Fotos:

Das Foto mit den 3 Piloten ist das Traurigste in meiner Sammlung. Alle waren enge Freunde von mir, und jeder ist bei einem eigenen Absturz ums Leben gekommen. V.l.n.r.:
Hans Osel (25.10.1981 in Trausdorf),
Karl Scherz (19.8.1984 bei Dornbirn) und
Gernot Sommeregger (23.10.1976 bei Mürzzuschlag).

Das Foto mit der Rettung zeigt den oben erwähnten Unfall am Flugplatz Vöslau am 11.10.1970.

Das im Wald liegende Segelflugzeug war ein Grunau Baby und stieß bei Bad Vöslau am 8.4.1972 mit einer Foka 3, Kennzeichen OE-0611, zusammen. Der Pilot im Grunau Baby, Lukas G., überlebte schwer verletzt. Der andere Pilot, Helmut Lischak, stieg mit dem Fallschirm aus, öffnete ihn aber nicht und starb beim Aufprall.

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