AKNÖ-Jahresbilanz
1,8 Millionen Euro für die Scheibbser "Hackler"
Die Arbeiterkammer Niederösterreich präsentierte vor Kurzem ihre Jahresbilanz für den Bezirk Scheibbs.
BEZIRK SCHEIBBS. Ein Dienstnehmer aus dem Bezirk Scheibbs wurde während seines Kuraufenthalts von der Leiharbeitsfirma gekündigt.
"Er unterliegt jedoch einem besonderen Kündigungsschutz nach dem Behinderteneinstellungsgesetz und darf daher ohne Zustimmung des Bundessozialamts nicht gekündigt werden", erklärt AKNÖ-Bezirksstellenleiter Helmut Wieser.
Kündigungsschutz ignoriert
Die Firma ignorierte diesen Kündigungsschutz und meldete den Dienstnehmer einfach bei der Gesundheitskasse ab. "Nach intensiver Intervention durch die Arbeiterkammer Scheibbs wurde der Dienstnehmer bei dem Unternehmen wiedereingestellt, und die offenen Monatslöhne in der Höhe von 6.838 Euro brutto wurden nachbezahlt", erzählt Helmut Wieser über den erfolgreichen Einsatz der Arbeiterkammer.
1,83 Millionen erstritten
Insgesamt hat die Bezirksstelle der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) im Vorjahr ca. 1,83 Millionen Euro für Arbeitnehmer der Region erstritten.
"Das umfasst sowohl die Steuersparwochen als auch den Konsumentenschutz. Am häufigsten gefragt war unsere Unterstützung bei Problemen am Arbeitsplatz sowie in sozialrechtlichen Fragen", führt der Bezirksstellenleiter weiter aus.
Insgesamt wandten sich im letzten Jahr 3.701 Menschen an die Bezirksstelle Scheibbs.
"Dies zeigt, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle in allen Lebenslagen sind", sagt Wieser.
Zahlreiche Veranstaltungen runden das tolle Angebot der AKNÖ im Bezirk Scheibbs ab.
"Schulen greifen immer öfter auf unser Know-how zurück und auch der Sprechtag zum Konsumentenschutz wird gern angenommen", zieht er Bilanz.
Partner für alle Beschäftigten
56 Millionen Euro – so viel hat die AKNÖ im Vorjahr für die niederösterreichischen Arbeitnehmer nach Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen gesichert.
"Es handelt sich hier um Geld, das den Betroffenen zusteht, ihnen aber aus verschiedenen Gründen vorenthalten wurde. Mit unserer Hilfe war es möglich, diese Summen für sie einzubringen", sagt AKNÖ-Vizepräsidentin Gerda Schilcher.
Jeder vierte Arbeitnehmer in Niederösterreich ließ sich von der Arbeiterkammer beraten, das sind insgesamt rund 150.000 Beschäftigte. In knapp 4.200 Fällen erreichte die AKNÖ die Zahlung ausstehender Löhne und Gehälter, indem sie beim Arbeitgeber intervenierte. Für weitere knapp 1.800 niederösterreichische Arbeitnehmer musste die Arbeiterkammer vor Gericht ziehen.
"Mit der Arbeiterkammer haben alle Beschäftigten jederzeit einen starken Partner an ihrer Seite, der ihre berechtigten Ansprüche und ihre Rechte vertritt", so Gerda Schilcher weiter.
Wegen Pflegegeld vor Gericht
Ein großer Erfolg war die Pflegegeld-Beratung, die im Vorjahr ausgebaut wurde und nun landesweit durchgeführt wird. Für 80 Niederösterreicher zog die AKNÖ deshalb vor Gericht.
AKNÖ-Jahresbilanz
Leistungen im Bezirk Scheibbs für die AKNÖ-Mitglieder 2019:
- Beratungen: 3.701
- im Arbeits- und Sozialrecht: 1,406.789 Euro eingebracht
- davon Insolvenzvertretung: 358.840 Euro
- insgesamt für die Mitglieder im Bezirk erreicht: 1,831.975 Euro
Weitere Infos erhält man hier und auf Facebook.
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